EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Kirberg

Geschichte:

1349 bestätigte Kaiser Karl IV. Gerhard dem VI. von Diez den Zoll in Kirchdorf (alter Name des Ortes), womit der ehemals kurtrierische Besitz auch formal an Diez übergegangen war. Daraufhin ließen sie die ursprünglich auf dem Burgfelsen stehende Kirche abbrechen und errichteten eine Burg. Dies führte zu einer Fehde mit Nassau, das dort ebenfalls Rechte geltend machte, die damit endete, dass die Burg samt der Stadtgründung zu ihren Füßen ab 1355 von Diez und Nassau gemeinschaftlich verwaltet wurde. 1378 verpfändete Gerhard VII. seine Kirberger Anteile an Kurtrier. 1388 fiel die Burg an Nassau. Dort gab es Burgmannensitze der Herren v. Bubenheim und der Spechte v. Bubenheim..
1525 verfügten die Bürger Kirbergs gegen Bezahlung über Burgrecht, das Interesse der Besitzer an der Befestigung war jedoch erloschen.
1968/69 übernahm die Gemeinde die Burg von einem Gastwirt, der etwa 100 Jahre in deren Besitz gewesen sein soll. (H.-J.H.)

Bauentwicklung:

Über die Baugeschichte ist bis auf die Tatsache, dass die Burg 1355 existierte, nichts bekannt. Die Ruine zeigt zwei Zugänge, einen durch einen später vermauerten Torturm, einen weiteren in der Ostmauer. Welcher von beiden wann entstand und genutzt wurde, ist unbekannt. Die Burg wurde durch ihre zwei Herren vermutlich nur notdürftig unterhalten und dürfte auch nicht über repräsentative Bauten verfügt haben. Bis 1670 saß ein Turmwächter auf der Burg, die danach schnell zur Ruine wurde. 1790 wurde das Steinmaterial durch Nassau auf Abbruch verkauft. Heute sorgt die Gemeinde für die Erhaltung der Ruine. (H.-J.H.)

Baubeschreibung:

Die Burg nimmt einen Felsen ein, dessen südlicher Teil durch neuzeitlichen Steinbruchbetrieb verschwand. Daher ist nicht mehr festzustellen, wie weit sich die Burg dorthin erstreckte. Erhalten blieben gerade geführte Ringmauerreste an den anderen Seiten und ein inzwischen vermauerter Torturm in der Nordostecke, der über einen entlang der Ostseite geführten Torzwinger erreichbar war. Dieser Zuweg stürzte vor dem Turm ab. Über seiner tonnengewölbten Durchfahrt lag die Wächterstube, die vom nördlichen Wehrgang zugänglich war. An der südlichen Abbruchkante Reste eines gewölbten Kellers, sonst keine Gebäude zu lokalisieren. Ob der heutige Zugang durch die Ostmauer alt ist oder später eingebrochen wurde, ist unbekannt. (H.-J. H.)