EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Biedesheim

Geschichte:

Biedesheim war ein Reichslehen, das wohl seit Ende des 12. Jhs. im Besitz der Grafen von Leiningen war. Im 13. Jh. ist auch ein Niederadelsgeschlecht in Biedesheim erwähnt (um 1250 Udo von Budensheim). Herrschaftsrechte sind hier seit 1221 belegt, 1237 wird ein Hof (curiarum Businsheim) erwähnt. Ob zu all diesen Nennungen bereits eine Burg existierte, ist unbekannt. Erst vor 1371 bzw. um 1370 wird eine Burg zu "Bussesheim" genannt. Die Grafen von Leiningen nutzten Burg und Herrschaft als Möglichkeit zur Verpfändung. So wurden ab 1371 Teile an verschiedene Niederadelige verpfändet, darunter die Ritter von Morschheim, von Florsheim und die Wachenheim, 1412 auch an die Herren von Weinsberg. 1420 wurde ein Viertel von Dorf und Burg an das Erzbistum Mainz verpfändet. In Folge der daraus resultierenden Streitigkeiten erhielt Graf Emich VI. Burg Biedesheim als Bestandteil des Wolfsberger Burglehens und richtete hier einen Amtssitz ein. Die Burg war seit 1448 in der Hand von Graf Bernhard von Leiningen-Hardenburg. 1460 wurde sie nach viertägiger Belagerung durch Friedrich I. den Siegreichen belagert und erobert, ein Jahr später brannte der kurpfälzische Vogt die Burg nieder. Die offenbar erneuerte Anlage wurde 1470 von kurpfälzischen Truppen erneut gestürmt und endgültig geschleift. Die ehemalige Wehranlage diente noch als Gutshof, 1505 wurde sie als Burgstall bezeichnet und verfiel später.(Reinhard Friedrich)

Bauentwicklung:

Es sind keine genaueren Daten zur Baugeschichte bekannt.

Baubeschreibung:

Die ehemalige Burg ist nahezu völlig abgegangen. Die Flurnamen "östlicher" und "westlicher Burggraben" grenzen das ehemalige Burggelände ein. Erhalten ist nur ca. 90 m langer Bruchsteinmauerrest mit 2 Schlitzscharten, der von Ziegelstücken durchsetzt ist. Ein runder Mauervorsprung könnte auf den Rest eines Flankierungsturmes hindeuten. (Reinhard Friedrich)

Arch-Untersuchung/Funde:

1963 wurden Lesefunde von Becherkacheln (13./14. Jh.) gemacht.