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Wildenstein am Donnersberg

Geschichte:

Es ist unklar, wann die Burg errichtet wurde. Zwar tritt Ende des 12. Jhs. als Zeuge in der engeren Umgebung des Staufers Heinrich VI. ein "Henricus de Wildenstein" auf (1186, 1187, 1194), jedoch ist es unwahrscheinlich, dass es sich dabei um den Eigner der Burg am Donnersberg handelt.
Burg Wildenstein wird 1245 erstmals erwähnt, als Philipp IV. von Bolanden sie seiner Tochter Lucardis vererbte. In der zweiten Hälfte des 13. Jhs. ist sie im Besitz der Reichsministerialen von Bolanden. Spätestens 1276 ging sie beim Tod Philips V., des letzten männlichen Sprosses aus dem jüngeren Zweig der Familie Bolanden, an Lucardis von Bolanden über, die mit dem Sohn König Rudolfs von Habsburg, Graf Albrecht von Schenkenberg, Graf von Löwenstein, vermählt war. Nach seinem Tod 1304 kam Burg Wildenstein durch Tausch an König Albrecht von Habsburg und wurde offenbar Reichsburg.
König Friedrich der Schöne belehnte 1321 die Grafen von Sponheim-Dannenfels mit dem "locum in Wildenstein" samt allen Rechten und Zubehör. Wann genau die Grafen von Leiningen in den Besitz der Burg kamen, ist ungeklärt. Spätestens im Leiningischen Teilungsvertrag von 1345 leiningisch, als sich Siegfried nach Wildenstein benannte. 1396 erneut als im Besitz der Grafen von Leiningen-Hardenburg belegt, als Siegfried von Wildenstein Teile seiner Herrschaft (Lehen) an Pfalzgraf Ruprecht II. übergab. Nach Siegfrieds Tod 1402 erneute Aufteilung von Burg und Zubehör. Burg Wildenstein hat 1448 noch sicher bestanden, 1589 Lehensreverse, 1657 als Ruine bezeichnet. (Reinhard Friedrich)

Bauentwicklung:

In der Hausordnung von 1350 zwischen Siegfried von Sankt Alban (-Wildenstein) und seinem Schwager Johann von Oberstein wird ein im Südosten der Burganlage gelegenes neues Steinhaus genannt sowie ein vom Haupttor zur Poterne führender Weg. Andere im Gemeinschaftsbesitz befindliche Bauten waren Ringmauer, Tor, Brücke und Graben. (Reinhard Friedrich)

Baubeschreibung:

Es haben sich nur wenige Reste der Burg erhalten. Hierzu gehören ein tiefer, aus dem Fels geschroteter Halsgraben, der die Anlage auf trapezförmigem Grundriss vom Berg abtrennt. Besser erhalten sind nur Reste der starken Schildmauer aus mehrere Meter hohem, lagerhaft geschichtetem Bruchstein. Der südliche Mauerabschnitt ist 1,10 m, der nördliche 1,70 m stark. Ein 1,70 m x 1,70 m großer, mind. ca. 4 m in den Fels eingetiefter Schacht ist wohl als Rest einer Zisterne zu interpretieren. Nur wenige Fundamente zeugen von den ehemaligen Gebäuden der Burg, so an der östlichen Schmalseite ein 5 x 2,5 m großes Gebäudefundament. (Reinhard Friedrich)

Arch-Untersuchung/Funde:

1963 Lesefunde von Armbrustbolzen, Pfeil- und Speerspitzen, einem romanischen Schlüssel und Eisennägel.