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Gollenfels

Geschichte:

Ob sich die gelegentlich in der Literatur anzutreffende Frühdatierung einer 1156 erwähnten Burg, die von pfalzgräflichen Ministerialen verwaltet wird, tatsächlich auf die Burg Gollenfels bezieht oder - was wahrscheinlicher ist - mit einer lediglich als Bodendenkmal erkennbaren Anlage in Verbindung zu bringen ist, lässt sich nach bisherigem Kenntnisstand nicht entscheiden. 1344 belehnt Pfalzgraf Ruprecht I. Johann von Stein mit der Burg Gollenfels. Die gelegentlich auch als "Goldenfels" bezeichnete Anlage bleibt in der Folgezeit in pfalzgräflichem Lehnsbesitz. Während des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits wird Gollenfels 1614 von spanischen Soldaten eingenommen und zerstört. Ab 1619 erfolgt der Wiederaufbau der Anlage. Auf die Wiederherstellung verweist eine Jahreszahl über dem Portal des Treppenturms. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und ist daher nicht zugänglich. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Der noch erhaltene Baubestand - es handelt sich im Wesentlichen um einen noch wohlerhaltenen rechteckigen Wohnturm - erlaubt eine ungefähre Datierung in das 14. Jh. Weitere Bauten entstanden sehr wahrscheinlich im Zuge der Wiederherstellung zu Beginn des 17. Jhs. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Vermutlich handelt es sich bei dem über rechteckigem Grundriss (Seitenmaße 12,3 x 9,8 m) errichteten Wohnturm um das Hauptgebäude der spätmittelalterlichen Burg. Der Turm ist von einer Ringmauer umgeben, die einen länglich-trapezförmigen Grundriss beschreibt. Am ehesten lässt sich der dreigeschossige Wohnturm mit Walmdach in das 14. Jh. datieren. Die Binnenstruktur des Turmes blieb in wesentlichen Teilen erhalten: Auf das Erdgeschoss mit Küchenbereich (Unterteilung durch Fachwerkwände in drei Räume) folgt das erste Obergeschoss mit einem saalartigen Raum. Im zweiten Obergeschoss befinden sich vier durch Fachwerkwände geschiedene Gemächer. Nach 1619 wurde der Wohnturm durch einen Wohntrakt im Osten sowie einen Treppenturm ergänzt. Die Ringmauer weist an der Westseite ein einfaches Tor auf. (Jens Friedhoff u. Reinhard Friedrich)