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Viermünden

Geschichte:

Die Anfänge des Ortes Viermünden reichen bis in die Mitte des 9. Jahrhunderts zurück. Seit 1016 taucht der Name als Bezeichnung eines Gerichtsbezirks auf, der ursprünglich wohl mainzisch, im letzten Drittel an Hessen gelangte. Der Ort gehörte sehr wahrscheinlich zum Grundbesitz der Vögte von Keseberg, die vermutlich auch als Initiatoren der Burg Viermünden in Betracht kommen. Auf dem Erbweg gelangte Viermünden 1324 an Volpert von Hohenfels. Die Entstehung der Niederungsburg wird in der Literatur in das 13. Jahrhundert gesetzt. 1453 im Pfandbesitz der Herren von Dersch, gelang es dieser Familie, die Burg 1487 durch Kauf zu erwerben. Nach langjährigen Auseinandersetzungen zwischen Nassau und Hessen um die Lehnshoheit über Gericht und Burg gelangte Viermünden schließlich 1575 unter hessische Lehnshoheit. Nach dem Erlöschen der Familie von Dersch zu Viermünden 1717 gelangte die Burg an die Herren von Dalwigk, die den Besitz 1754 an die Landgrafen von Hessen veräußerten. Die Burg diente als staatliche Domäne und beherbergte zeitweise eine Oberförsterei. 1784-1786 wurde das Schloss dem Landgrafen von Hessen-Rumpenheim übertragen. 1927 erfolgte die Veräußerung an den Kreis Frankenberg. Heute beherbergt das Schloss verschiedene Wohnungen. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der am Ortsrand gelegenen Niederungsburg ist nach bisherigem Kenntnisstand nur in Ansätzen nachvollziehbar. Mit Sicherheit reichen die baulichen Anfänge des Hauptgebäudes, das auch als "Oberhof" oder "Altes Gericht" bezeichnet wird, bis in das Mittelalter zurück. Das aufgehende Mauerwerk wird in das dritte Viertel des 16. Jahrhunderts datiert, während der Rundturm durchaus von einem Vorgängerbau stammt. Das hofseitige Fachwerk stammt aus dem 18. Jahrhundert und der als "Unterhof" bezeichnete Gebäudetrakt an der östlichen Hofseite wurde 1677-1680 aufgeführt. Es existieren zwei Türinschriften, die auf die Jahre 1672 und 1699 (Umbauten?) verweisen. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die am Ortsrand gelegene Niederungsburg Viermünden besteht im Wesentlichen aus zwei Gebäudetrakten, dem Ober- und dem Niederhof. Der Oberhof, ein Steinbau mit einem mächtigen Rundturm an der Südseite, wurde wohl unter Verwendung von älteren Bauteilen im 16. Jahrhundert aufgeführt und im 18. Jh. durch eine Fachwerkkonstruktion an der Hofseite ergänzt. Den östlichen Teil des Burgareals nimmt der Unterhof ein, der in das ausgehende 17. Jahrhundert datiert. (J.F.)