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Camberg

Geschichte:

Am Standort der Burg Camberg, einer vermutlich hochmittelalterlichen Burggründung, erhebt sich heute das im 19. Jahrhundert erbaute Rathaus des Kurstädtchens. Der Ort wird in den Schriftquellen erstmals 1156 erwähnt und ist mit dem wohl um 1000 existierenden Königshof "Cagenberg" identisch. Camberg gehörte zum Besitz der Grafen von Diez, die sich 1281 Stadtrechte für die Siedlung verbriefen ließen, die jedoch für die kommunale und wirtschaftliche Entwicklung des Ortes ohne Folge blieben. 1356 ließ sich Graf Gerhard III. von Diez die Stadtrechte erneuern und die Stadt befestigen. Zu welchem Zeitpunkt der Ort durch eine Burg der Grafen von Diez gesichert worden ist, lässt sich nach bisherigem Kenntnisstand nicht mit letzter Sicherheit sagen. Vermutlich datiert die Anlage einer Burg vor den Bau der Stadtmauer. Nach dem Aussterben der Grafen von Diez gelangte Camberg 1386 an die Grafen von Nassau-Dillenburg, später bildeten Burg und Ort mehrfach wechselnden Gemeinschaftsbesitz von Nassau-Dillenburg, Katzenelnbogen (ab 1479 Hessen) und der Herren von Eppstein. Von 1564-1803 teilten sich Nassau-Dillenburg (seit 1606 Nassau-Diez und später Nassau-Oranien) und Kurtrier die Herrschaft über den Ort. Während des Kondominats von Nassau und Kurtrier spielte die Burg als Verwaltungssitz keine herausragende Bedeutung mehr, da die Funktionsträger der beiden Stadtherren ihren Sitz in dem noch erhaltenen Amtshof in unmittelbarer Nachbarschaft zur Burg hatten. Ab 1806 nassauisch wurde der Ort 1815 dem Amt Idstein einverleibt. Die im Osten der Stadt gelegene Burg wird bereits 1772 als verfallen bezeichnet. (J.F.)

1388 gelangten Burg und Stadt Camberg an die Grafen von Nassau-Diez

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung der Burg liegen bislang keine gesicherten Erkenntnisse vor. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die Burg der Grafen von Diez in Camberg nahm die Südostecke der ab 1356 befestigten Stadt ein und bildet die höchste Erhebung des Hügelrückens, auf dem Camberg angelegt wurde. Heute befindet sich an der Stelle der Burg das im 19. Jahrhundert errichtete Rathaus. Oberirdisch haben sich keinerlei bauliche Reste der im späten 18. Jahrhundert als "verfallen" bezeichneten Burg erhalten. (J.F.)