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Bodendorf, Wasserburg

Geschichte:

Die Anfänge der zweiten, in der Gemarkung von Bad Bodendorf befindlichen Burg, der Wasserburg Haus Bodendorf, reichen sehr wahrscheinlich bis in die erste Hälfte des 13. Jhs. zurück. Nach der Burg benannten sich das gleichnamige niederadelige Geschlecht von Bodendorf, das erstmals urkundlich mit dem Ritter Nicolaus (1227 bis 1254) in Erscheinung tritt. Im 14. Jh. trug die Familie ihr Haus dem Erzstift Köln zu Lehen auf. Aus dem Jahr 1371 hat sich ein Lehnsrevers des Johannes von Bodendorf erhalten. Er oder sein gleichnamiger Sohn, veräußerte 1394 die Burg Bodendorf an Hermann von Randerath. Heinrich von Randerath, ein Nachkomme Hermanns, überließ Bodendorf 1433 seinem Schwager Heinrich Spieß von Büllesheim. Bis 1608 verblieb Bodenheim im Besitz dieser Familie. Zu Beginn des 17. Jh. dem Kölner Juristen Gerwin Calenius verpfändet, gelangte der seit 1583 als verfallen und unbewohnbar bezeichnete Rittersitz 1680 an die von Oeckhoven. 1751 war Dr. de Monte Besitzer der Burg. Er erlangte vom Kurfürsten von Köln die Genehmigung, an der Stelle des alten verfallenen Turmhauses (Wohnturm?) ein neues Stallgebäude zu errichten und eine Mauer um den Hof aufführen zu lassen. Ferner ist von Ausbesserungsarbeiten am Eingangsturm die Rede. 1753 erfolgte der Verkauf des Hauses an Hermann Gottfried Dercum, dessen Sohn 1785 mit Haus Bodendorf belehnt wurde. Später gelang es der Familie Spieß von Büllesheim zu Hall Haus Bodenheim zurückzukaufen. Heute befindet sich das Anwesen in Privatbesitz der Nachkommen des Matthias Leisen, der sich seit 1929 als Besitzer der Wasserburg nachweisen lässt. Die Anlage dient zu privaten Wohnzwecken und ist daher nur von außen zu besichtigen. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Infolge des nahezu vollständigen barocken Um- und Neubaus der Burg Mitte des 18. Jhs. sind von der mittelalterlichen Anlage keine Spuren mehr erkennbar. Offenbar hat es sich um ein turmartiges Hauptgebäude (Wohnturm?) gehandelt, an dessen Stelle die heutige Anlage trat. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Von der mittelalterlichen Anlage haben sich keine sichtbaren Reste erhalten. Der bestehende Hofkomplex lässt deutlich die Grundstruktur der ehemaligen Wasserburg erkennen. Ob in den Außenmauern der barocken Anlage aus der Mitte des 18. Jh. noch Teile der mittelalterlichen Burg stecken, lässt sich ohne Bauforschung nicht beantworten. Haus Bodendorf besteht aus einem einfachen, verputzten, zweigeschossigen Herrenhaus aus Bruchstein zu sieben Achsen mit schiefergedecktem Walmdach. An die Rückseite des Gebäudes schließen sich nach Osten die etwas niedrigeren schmucklosen Wirtschaftsflügel an. (Jens Friedhoff)