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Fürsteneck bei Eiterfeld

Geschichte:

Die geschichtlichen Anfänge der Burg Fürsteneck bei Eiterfeld reichen bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück. In den Schriftquellen wird die von den Fürstäbten von Fulda angelegte Burg erstmals 1330 erwähnt. Sie diente dem Schutz der nördlichen Besitzungen der Abtei. Als Bauherr kommt der Fürstabt Heinrich VI. von Weilnau in Betracht. Burg Fürsteneck diente als Sitz eines Gerichts und eines Amtmannes, war mit verschiedenen Burgmannen aus den Adelsfamilien der Region besetzt und wurde mehrfach verpfändet. Als Pfandinhaber treten u. a. die Herren von Holzheim und die von Buchenau in Erscheinung. Mitte des 16. Jahrhunderts als in Teilen baufällig bezeichnet, wurde die Burg unter dem Fuldaer Fürstabt Adalbert von Schleifras zu Beginn des 18. Jahrhunderts instand gesetzt und diente zeitweise als Sommersitz. Im 19. Jahrhundert war die Burg staatliche Domäne und heute beherbergt die Anlage eine Heimvolkshochschule. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der 1330 erstmals urkundlich erwähnten Burg ist bislang erst unzureichend untersucht worden. Ob die Anlage bereits Ende des 13. Jahrhunderts entstand, ist fraglich. Zum spätmittelalterlichen Baubestand zählen Teile der Ringmauer, der Wohngebäude sowie der in die Ringmauer integrierte quadratische Bergfried. Wesentliche bauliche Veränderungen erfuhr die 1550 als verfallen bezeichnete Anlage 1708/09 unter dem Fürstabt Adalbert von Schleifras und 1951-53 im Zuge einer tiefgreifenden Modernisierung der als Heimvolkshochschule dienenden Burg. (J.F.)

Baubeschreibung:

Bei der wohl in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts von der Abtei Fulda angelegten Burg Fürsteneck handelt es sich um eine weithin sichtbare Anlage auf einer leichten Erhöhung. Die Hauptburg wurde über nahezu rechteckigem Grundriss aufgeführt. Wälle und Gräben sowie die Vorburg sind eingeebnet worden. Erhalten blieb hingegen die Ringmauer mit den sich hofseitig anlehnenden Wohnbauten. An der Südwestseite liegt, in die Ringmauer integriert der nicht mehr in voller Höhe erhaltene quadratische Bergfried mit schlichtem Zeltdach und rundbogigem Hocheingang. Beachtung verdienen die Eckbuckelquader des Turmes. Die Ostseite des Hauptburgareals nimmt ein dreigeschossiger, im Kern spätgotischer Wohnbau mit erneuerten Staffelgiebeln ein. Das gegenüber liegende Gebäude weist ebenfalls spätgotische Bausubstanz auf. An der Südseite ist der Hauptburg eine Zwingeranlage mit Wehrgang und kleiner Bastion vorgelagert. Vermutlich datiert diese Befestigung in das 16. Jahrhundert. (J.F.)