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Schadeck am Neckar

Geschichte:

Die näheren Umstände der Entstehung sowie die Datierung der Burg Schadeck werden in der Literatur kontrovers diskutiert. Noch in der neueren Handbuchliteratur (Dehio Hessen II) wird die These vertreten, dass es sich bei Schadeck um eine Mitte des 13. Jhs. von den Landschad von Steinach gegründeten Anlage handelt. Folgt man einer jüngst in der Zeitschrift Burgen und Schlösser geäußerten quellengestützten Argumentation (Th. Steinmetz), so ist Schadeck nicht als Burg der Herren und späteren Landschaden von Steinach anzusprechen. Vielmehr wurde sie im Jahre 1335 durch Erzbischof Balduin von Trier, damals Pfleger des Erzbistums Trier, illegal auf dem Grundbesitz der Herren von Steinach errichtet. Erst im Nachhinein erwarb der Erzbischof das Baugelände für 400 Pfund Heller. Schadeck war in der Folgezeit Sitz eines erzbischöflichen Amtmanns. 1428 überließ Erzbischof Konrad die für das Erzstift nutzlos gewordene Burg Dieter III. Landschad von Steinach, der darauf seinen Wohnsitz von der Vorderburg auf das Schadeck verlegte. Die Burg blieb von dieser Zeit ab in den Händen der Landschaden und geriet im mittleren 17. Jahrhundert in Verfall. Nach 1803 wurde die Burg hessisches Staatseigentum. (Thomas Steinmetz)

Bauentwicklung:

Die Burg Balduins war bereits jene konzentrierte Schildmaueranlage, die bis heute erhalten ist. Es ist lediglich unklar, ob Balduins Planung tatsächlich vollständig verwirklicht wurde, denn funktionslose Fensternischen an der Flussseite könnten zu einem nicht ausgeführten Wohnbau gehören. Der hinter die Schildmauer geduckte schmucklose Wohnbau dürfte nach 1428 für Dieter Landschad errichtet wurden sein.
Im 19. Jahrhundert wurde einem der beiden Schildmauer-Tourellen ein achteckiger Aufsatz aufgesetzt, um 1900 wurde die Schildmauer wieder überdacht. (Thomas Steinmetz)

Baubeschreibung:

Die kühn im Felshang platzierte und durch einen Halsgraben geschützte Burg besteht allein aus Schildmauer, Wohnbau und einem kleinen Vorhof an der Neckarseite. Schildmauer und Tourellen sind mit zahlreichen Schießscharten versehen, in denen sich ursprünglich vermutlich hölzerne Verengungen befanden. Die Ruine des Wohnbaues bietet keine Details. Das ursprüngliche Landschaftsbild wurde durch Steinbrüche und den Bau der Neckartalbahn stark verändert, wodurch auch der ursprüngliche Zugang zur Burg Schadeck verschwunden ist. (Thomas Steinmetz)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen sind bisher nicht erfolgt.