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Eigenberg

Geschichte:

Die Anfänge der Burg Eigenberg, die im Volksmund auch gelegentlich als "Maienburg" bezeichnet wird, reichen bis in das erste Viertel des 14. Jh.s zurück. Urkundlich wird die Anlage erstmals 1331 anlässlich der Belehnung der Herren von Mudersbach erwähnt. Aus der Lehnsurkunde geht jedoch hervor, dass der 1328 verstorbene Graf Johann von Nassau-Dillenburg als Initiator der Burggründung zu Eigenberg in Frage kommt. Burg Eigenberg sicherte den nassauischen Besitz im Kalenberger Zent (vgl. Beilstein, Laneburg und Mengerskirchen). Die Burg verblieb bis zum Erlöschen der Familie von Mudersbach im Jahr 1600 in deren Besitz. Nochmals zu Beginn des 17. Jh. instand gesetzt wurde sie vor 1632 zur Ruine. Am Fuße des Burgberges befand sich das Hofgut Meienberg, das in den Schriftquellen erstmals 1607 erwähnt wird. Der Hof fiel in nachmittelalterlicher Zeit wüst und die Ländereien gelangten im 19. Jh. an die Gemeinde Winkels. (J.F.)

Bauentwicklung:

Die Burg entstand offenbar im ersten Viertel des 14. Jh.s Weitere Nachrichten zur baulichen Entwicklung der Anlage sind bislang noch nicht bekannt. Ihr Verfall setzte im ersten Drittel des 17. Jh.s ein. Der Bergfried stürzte 1632 ein. In der Folgezeit wurde der Baubestand der Ruine durch Steinraub erheblich dezimiert. Die noch erhaltenen Reste wurden saniert und gesichert. (J.F.)

Baubeschreibung:

Die erhaltenen Reste der exponiert auf einer 416 m hohen Basaltkuppe gelegenen Burg unweit des Städtchens Mengerskirchen erlauben keine konkreten Aussagen zur Grundrissgestalt der Gesamtanlage. Das Burgareal auf dem Plateau des Berges wird durch eine imposante Grabenanlage geschützt. Erhalten blieben zwei Teilstücke der Ringmauer mit vier Schießkammern und Schießscharten, ein runder Eckturm sowie der runde Bergfried. Der noch etwa 10 m hohe Hauptturm weist bei einem Durchmesser von ca. neun Metern eine Mauerstärke von 2,5 m auf. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die drei in den Bergfried eingestellten Tourellen, die im Inneren Nischen aufweisen. Die Konzeption erinnert an die Flankentürme der Reichenberger Schildmauer (Rhein-Lahn-Kreis). Die beiden Türme wiesen ebenfalls eingestellte Tourellen auf, die jedoch nicht - wie auf Eigenberg - am Boden begannen, sondern über einem zweifachen Rundbogenfries vorkragten. Die Datierung der Burg Reichenberg (Baubeginn ca. 1319) liegt zeitlich nahe der Gründung der Burg Eigenberg, als deren Initiator Graf Johann von Nassau-Dillenburg in Betracht kommt, und der den Bau von Eigenberg vor 1328 einleitete. (J.F.)