EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Werdorf

Geschichte:

Geschichte und bauliche Entwicklung
Die Anfänge der Burg reichen bis in das zweite Viertel des 14. Jh. zurück. 1344 ist in den Schriftquellen erstmals von einer Burg der Grafen von Solms die Rede. Der Ort Werdorf, der sich im 8./9 Jh. im Besitz des Klosters Lorsch befand, bildete später den Mittelpunkt einer Grundherrschaft, deren Vogtei aus dem Erbe des Reichsministerialen Ulrich von Münzenberg über die Grafen von Sponheim 1255 an die Grafen von Solms überging. In der Fehde der Grafen von Solms-Burgsolms gegen die Stadt Wetzlar räumte Graf Philipp von Solms-Königsberg sein "Haus" zu Werdorf zur Hälfte der Reichsstadt Wetzlar als Offenhaus ein. 1355 gehörte Werdorf zum Wittum der zweiten Gemahlin des Grafen von Solms-Königsberg. Die im 17. Jh. wüst gefallene Anlage wurde wiederhergestellt und diente 1686-1690 der Gräfin Ernestine Sophie von Solms-Greifenstein als Witwensitz. Zu diesem Zwecke wurde die Burg um- und ausgebaut. Auf Anregung des Herborner Professors Zimmer und unter solms-braunfelsischem Protektorat wurde im Schloss Werdorf das Anna-Eleonore-Heim gegründet, aus dem die Zimmersche Diakonie, die so genannte Mathilde-Zimmer-Stiftung entstanden ist. Heute beherbergt das Schloss ein kleines Heimatmuseum. (J.F.).

Baubeschreibung:

Bei der spätmittelalterlichen Anlage, die als Wasserburg über rechteckigem Grundriss mir vier schmalen runden Ecktürmchen erbaut wurde, handelt es sich um eine Kastellburg. Über einem tonnengewölbten Keller erhebt sich der dreigeschossige Hauptbau mit seinen zwei feldseitigen runden Flankentürmen und einem nach Norden zwischen den Türmen risalitartig vortretenden ehemaligen Abortturm. Hofseitig wird die Eingangsfront durch den über der Freitreppe nachträglich angefügten laubenartigen Vorbau mit Pilastergliederung akzentuiert. Bauliche Veränderungen an der Anlage nahm 1914 C. Seiler vor. (J.F.)