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Bodelschwingh

Geschichte:

Die Anfänge der Wasserburg Haus Bodelschwingh reichen sehr wahrscheinlich bis in das ausgehende 13. bzw. das beginnende 14. Jh. zurück. Einen ersten Hinweis auf die Existenz der Burg bietet die 1302 erfolgte Lehnsauftragung des Hauses durch Giselbert Speke an den Grafen Eberhard von der Mark. Giselberts Sohn Ernst führt in den Schriftquellen den Namen "von Bodelschwingh". Im 15. Jh. gelang der Familie der Aufbau einer kleinen Gerichts- und Grundherrschaft durch die Übernahme der Herrschaft und des Gerichts Mengede 1412. Die Anlage befindet sich heute im Besitz der Familie Bodelschwingh-Plettenberg. (J.F.; T.B.)

Bauentwicklung:

Die Ursprünge der Wasserburg, ein mehrgeschossiges Zweikammerhaus, sind im Grundriss des heutigen Gebäudes noch gut nachvollziehbar. In der Mitte des 16. Jhs. wurde das Herrenhaus zum Zweiflügelbau erweitert. Der zweite Flügel wurde rechtwinklig angefügt und mit einem Pavillonturm abgeschlossen. Bei den weiteren Bauten handelt es sich um einen als "Bergfried" bezeichneten Flankenturm und Wirtschaftsgebäude um einen zentralen Platz auf der Vorburg. Weitere Gebäude stammen aus dem 19. Jh. Eine Gartenanlage kam in der Zeit des Barock hinzu. Geringfügige bauliche Veränderungen wurden im 19. und 20. Jh. durchgeführt. (T. B.)

Baubeschreibung:

Bei Haus Bodelschwingh handelt es sich um eine zweiteilige, aus Vor- und Hauptburg bestehende Wasserburg, deren bauliche Anfänge bis ins 14./15. Jh. zurückreichen. Das heutige Erscheinungsbild der Burg ist im Wesentlichen durch Umbauten des 16. Jhs. geprägt. Bei dem über hohem Sockelgeschoss zweistöckig aus dem Wassergraben aufsteigenden Herrenhaus handelt es sich um einen zweiflügeligen Baukörper mit geschweiften Hauben. Zwei mächtige Pavillontürme mit Welschen Hauben und Laternen flankieren die gegenüberliegenden Ecken des Anwesens. Im Winkel zwischen beiden Flügeln befindet sich ein viergeschossiger Eingangsturm mit spitzem Pyramidendach. Das geräumige Vorburggelände wird von schlichten Wirtschaftsgebäuden begrenzt. Beachtung verdient ein als "Bergfried" bezeichneter Viereckturm mit in Fachwerkkonstruktion aufgeführtem vorkragendem Obergeschoss. (J.F.)