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Böckum

Geschichte:

Die Anfänge der 1387 erstmals urkundlich als "Boichem" bezeichneten Wasserburg Boeckum bedürfen noch einer eingehenden Untersuchung. Als ältesten bislang bekannten Herr auf Böckum tritt Hermann von "Bayr" in Erscheinung, dessen Nachfahren Luitgin bzw. Johann von Buir (Buer) zu Beginn des 15. Jahrhunderts in die Kalkumer Fehde verwickelt waren. In dieser Auseinandersetzung der Stadt Köln mit den Adeligen von Kalkum wurde der Norden Düsseldorfs in Mitleidenschaft gezogen. Sehr wahrscheinlich wurde im Zuge der Kriegshandlungen auch Haus Böckum zwischen 1403 und 1406 zerstört. Die Familie Bawyr begegnet noch im 16. und 17. Jahrhundert als Inhaber der Wasserburg Böckum, die 1702 während der Belagerung von Kaiserswerth beschädigt wurde (Brand der Wirtschaftsgebäude). 1801 bis 1856 gehörte das Anwesen der Unternehmerfamilie Brügelmann aus dem nahe gelegenen Ratingen und 1856 ging Haus Böckum an die Grafen von Spee über, in deren Besitz es sich noch heute befindet. (J. Friedhoff)

Bauentwicklung:

Wohl ursprünglich Mottenanlage in 10-18 m breitem Teich. Älteste Kernburg wohl ein runder Motte von wohl 14 m Durchmesser. Die südlich gelegene Vorburg (ca. 35 x 35 m, nahezu quadratisch) mit 16 m breitem Burggraben wurde wohl nachträglich an die Burganlage angefügt. Die jetzige dreiflügelige Bebauung stammt aus dem 16./17. Jahrhundert. (T. Bunte)

Baubeschreibung:

In ihren Grundstrukturen ist die zweiteilige, aus Vor- und Hauptburg bestehende Anlage noch gut zu erkennen. Erhalten blieb die Vorburg, deren drei Gebäudeflügel den Wirtschaftshof begrenzen. Unmittelbar neben der Tordurchfahrt zum Vorhof wird der Ostflügel von einem schmalen dreigeschossigen Backsteinturm mit barocker Haube flankiert. An die Stelle einer Zugbrücke trat eine steinerne Brücke über den Wassergraben. Von der Hauptburg haben sich keine oberirdischen Baureste erhalten. Charakteristische Geländestrukturen lassen ein ovales bis rechteckiges Areal von ca. 21 x 14 m Größe erahnen, das von einem 10 bis 18 m breiten Teich umgeben ist. Die sich südlich anschließende Vorburg nimmt eine Fläche von 35 x 35 m ein. Es gibt Hinweise auf eine ehemalige Zugbrücke. (J. Friedhoff)