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Kalkum

Geschichte:

Die geschichtlichen Anfänge des Schlosses Kalkum reichen sehr wahrscheinlich bis ins Hochmittelalter zurück. Der Ort Calicheim ist bereits Ende des 9. Jahrhunderts. als Königshof bezeugt, während von einem gleichnamigen niederadeligen Geschlecht seit 1176 die Rede ist. Bei "Wilhelmus de Calechin", dem ersten Angehörigen des Geschlechts handelt es sich um einen Ministerialen des Klosters Meer. Ab dem 13. Jahrhundert. standen die Herren von Kalkum in Diensten der Grafen bzw. seit 1380 Herzöge von Berg. Wann die erste Burg zu Kalkum errichtet worden ist und ob sie tatsächlich an der Stelle des jetzigen Schlosses gestanden hat, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Im Jahr 1405 wurde der Adelssitz Kalkum in einer Fehde mit der Stadt Köln zerstört und Mitte des 15. Jahrhunderts gelangte der Besitz an die Herren und späteren Freiherren bzw. seit dem 18. Jh. Grafen von Winkelhausen. Unter Ludger von Winkelhausen erfolgte Mitte des 17. Jahrhunderts eine barocke Umgestaltung der Wasserburg, die ihrerseits zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu einem großzügigen klassizistischen Schloss umgebaut wurde. Die umfangreichen Besitzungen der Familie von Winkelhausen gelangten 1739 auf dem Erbweg an die Grafen von Hatzfeldt-Weisweiler, die Kalkum 1947 an das Land NRW veräußerten. Heute beherbergt das sehr gepflegte und grundlegend sanierte Schloss eine Zweigstelle des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, Abteilung Rheinland. (J.Friedhoff)

Bauentwicklung:

Vermutlich bestand bereits im 12. Jh. eine erste Burg am Standort des heutigen Schlosses. Im 14. Jh. könnte sich die Anlage als zweiteilige Wasserburg präsentiert haben, die 1405 im Verlauf einer Fehde zerstört wurde. Unter Ludger von Winkelhausen wurde zwischen 1656 und 1663 ein barocker Neubau errichtet, dessen Aussehen durch eine Bleistiftskizze des wallonischen Malers Renier Roidkin überliefert ist. Es handelte sich um einen zweiflügeligen Bau mit Eckturm. Im Siebenjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen, erfolgte ab 1806/07 unter den Reichsgrafen von Hatzfeldt-Weisweiler ein großzügiger klassizistischer Umbau der Anlage durch den Architekten Georg Peter Leydel. Die barocke Parkanlage ließen die Grafen durch den Düsseldorfer Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe zu einem großzügigen englischen Landschaftspark umgestalten. (J.F.)

Baubeschreibung:

Hinweise zur Baugestalt und baulichen Entwicklung der mittelalterlichen Wasserburg Kalkum sind bislang nicht bekannt. Vermutlich ist der Standort der 1405 im Zuge einer Fehde mit der Stadt Köln zerstörten Burg mit dem des heutigen Schlosses identisch. Bei der 1656-1663 unter Ludger von Winkelhausen erbauten Anlage handelte es sich um einen zweiflügeligen Baukörper mit quadratischem Eckturm, der von einer barocken Haube bekrönt wurde. Unklar ist, ob in dem barocken Bau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. spätmittelalterliche Baureste integriert wurden. Eine recht zuverlässige Ansicht des Schlosses bietet die um 1720 angefertigte Bleistiftzeichnung des Wallonen Renier Roidkin. Ab 1806/07 ließen die Reichsgrafen von Hatzfeldt-Weisweiler den bestehenden barocken Bau durch den Architekten Georg Leydel zu einer großzügigen klassizistischen Schlossanlage umgestalten. Der südwestliche Turm der barocken Schlossanlage wurde übernommen und erhielt ein Pendant an der Nordwestecke. Zwischen den beiden Gebäudetrakten, die sich an die Türme anschlossen, entstand ein mit ieinem Türmchen bekrönter Portalbau in der Mittelachse der langgestreckten Fassade. Die ursprüngliche Trennung in eine Vor- und Hauptburg wurde aufgehoben. Nicht zurs Ausführung gelangten von den Architekten August Reinking und Friedrich Weinbrenner gelieferte Entwürfe für den Umbau des Westflügels aus dem Jahr 1814. Ab 1810 erfolgte die Umgestaltung des Schlossinneren. An die Stelle des barocken Gartens trat ein englischer Landschaftspark nach Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe. (J.F.)Hinweise zur Baugestalt und baulichen Entwicklung der mittelalterlichen Wasserburg Kalkum sind bislang nicht bekannt. Vermutlich ist der Standort der 1405 im Zuge einer Fehde mit der Stadt Köln zerstörten Burg mit dem des heutigen Schlosses identisch. Bei der 1656-1663 unter Ludger von Winkelhausen erbauten Anlage handelte es sich um einen zweiflügeligen Baukörper mit quadratischem Eckturm, der von einer barocken Haube bekrönt wurde. Unklar ist, ob in dem barocken Bau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. spätmittelalterliche Baureste integriert wurden. Eine recht zuverlässige Ansicht des Schlosses bietet die um 1720 angefertigte Bleistiftzeichnung des Wallonen Renier Roidkin. Ab 1806/07 ließen die Reichsgrafen von Hatzfeldt-Weisweiler den bestehenden barocken Bau durch den Architekten Georg Leydel zu einer großzügigen klassizistischen Schlossanlage umgestalten. Der südwestliche Turm der barocken Schlossanlage wurde übernommen und erhielt ein Pendant an der Nordwestecke. Zwischen den beiden Gebäudetrakten, die sich an die Türme anschlossen, entstand ein mit ieinem Türmchen bekrönter Portalbau in der Mittelachse der langgestreckten Fassade. Die ursprüngliche Trennung in eine Vor- und Hauptburg wurde aufgehoben. Nicht zurs Ausführung gelangten von den Architekten August Reinking und Friedrich Weinbrenner gelieferte Entwürfe für den Umbau des Westflügels aus dem Jahr 1814. Ab 1810 erfolgte die Umgestaltung des Schlossinneren. An die Stelle des barocken Gartens trat ein englischer Landschaftspark nach Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe. (J. Friedhoff)