EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Wiebershausen

Geschichte:

Zur Geschichte der Motte liegen keine Informationen vor.
Aufgrund der aufgefundenen Keramik kann davon ausgegangen werden, dass die Anlage vom Hochmittelalter bis mindestens in das Spätmittelalter existierte. (T. Potthoff)

Bauentwicklung:

Aussagen zur Entwicklung der Anlage sind ohne archäologische Untersuchung nicht möglich. (T. Potthoff)

Baubeschreibung:

Bei der Motte Niederscherf handelt es sich um einen ovalen ca. 25 x 30 m großen, etwa 1,5 m hohen Hügel. Das Hügelplateau besitzt eine Nord-Süd-Ausdehnung von 10,5 m und eine Ost-West-Ausdehnung von 13 m. Dort gefundene Fragmente von verziegeltem Lehm lassen auf eine Fachwerkbebauung schließen, die möglicherweise durch Feuer zerstört wurde. Alternativ könnte es sich aber auch um die Reste einer Feuerstelle oder eines Ofens handeln.
Der Mottenhügel wird von einem umfangreichen Wall-Grabensystem mit einer Ost-West-Ausdehnung von mehr als 110 m und einer Nord-Süd-Ausdehnung von 75-80 m umgeben. Der ovale bis 8 m breite, und bis zu 2,2 m hohe Wall weist mehrere Unterbrechungen auf. Eine ca. 10 m breite Unterbrechung im Osten könnte möglicherweise in einer Torsituation begründet sein. Eine weitere Unterbrechung besitzt der Wall im Süden zum Scherfbach hin. Nach Osten hin ist er offen. Im Norden ist ein bis zu 8 m breiter Graben vorgelagert. Bemerkenswert ist eine Art Zwischenwall der ein ca. 35 x 45 m großes Areal im Osten der Anlage abtrennt, so dass hier wohl eine Vorburgsituation vorliegt. Das genannte Wallstück setzt am nördlichen Außenwall an und endet nach ca. 40 m, so dass am südlichen Wallkopf vermutlich der Zugang zur Kernburg lag. Am nördlichen Ende ist dort, wo dieser Wall auf den nördlichen Außenwall trifft, eine runde, hügelartige Erhöhung auf dem Wall zu beobachten (Turmrest?). (T. Potthoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei der Denkmäleraufnahme wurde auf dem Mottenhügel verziegelter Lehm gefunden. 1993 wurden durch ehrenamtliche Mitarbeiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland wenige Keramikfragmente aufgelesen. (T. Potthoff)