EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Harkotten

Geschichte:

Zwischen 1297 und 1309 erbaute Heinrich II. von Korff als Lehnsmann des Bistums Münster die Burg zur Sicherung der Grenzen gegenüber dem Bistum Osnabrück und der Grafschaft Ravensberg. Nach dessen Tod 1334 teilten seine beiden Söhne die Burg unter sich auf. Während Eberhard den westlichen Teil erhielt, kam der östliche Teil an Heinrich, der sich anschließend von Korff-Smiesing nannte. Seit jener Zeit existieren auf dem Areal zwei Herrenhäuser. Die Vorburg, die Mühle, das Gerichtshaus mit Kerker und die Försterei blieben wie die Brauerei und die Kapelle im gemeinsamen Besitz beider Familienzweige. Nachdem die Korff-Smiesings 1615 im ausgestorben sind, kam ihr Anteil an die Freiherren von Ketteler. (S.E.)

Bauentwicklung:

Zu Beginn des 14. Jhs. wurde die erste Burg erichtet, 1311 kam die Kapelle dazu, die 1665 erneuert wurde. 1754-67 rissen die Kettelers ihren Teil der Burg ab und ließen ein Barockschloss nach Plänen von Johann Gröninger errichten. Nach 1800 kam nördlich des Schlosses eine Gartenanlage hinzu. 1804-1806 ersetzte auch die Familie v. Korff ihr Herrenhaus durch einen klassizistischen Neubau auf den alten Fundamenten nach Plänen von Adolph von Vagedes. 1831 wurden die übrigen Außenanlagen umgestaltet. Die Wirtschaftsbauten auf der Vorburg stammen aus dem Ende des 17. Jhs. und dem 18. Jh. (S.E.)

Baubeschreibung:

Das Aussehen der mittelalterlichen Burg(en) ist nicht bekannt. Die ursprüngliche Zuwegung verlief parallel und nördlich zur heutigen Zufahrt zu Haus Ketteler. Bei dem Schloss der Freiherren von Ketteler handelt es sich um einen zweigeschossigen, über hohem Kellergeschoss aufgeführten Bau mit Mansarddach. Der Mittelrisalit weist das Allianzwappen Kettler-Korff auf. Die Eckrisalite treten nur leicht vor die Fassade. Die Gartenfassade wird durch einen flach vortretenden Mittelrisalit mit abgeschrägten Ecken betont. Bei dem Neubau des Schlosses der Freiherren von Korff orientierte sich der Architekt Adolf von Vagedes 1805/06 am Vorbild des Schlosses Wörlitz bei Dessau. Es entstand ein schlichtes klassizistisches Herrenhaus ohne Wassergräben. Die Westfassade wird durch drei Risalite, der mittlere mit einem flachen Giebel bekrönt, belebt. (S.E.; J.F.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1968 Fundamentuntersuchung am ehem. Back- und Brauhaus.