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Rauschenburg im Hunsrück

Geschichte:

Die einsam über dem Ehrbachtal gelegene Rauschenburg präsentiert eine spätmittelalterliche Gegenburg, die der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg 1332 im Zuge der sogenannten "Eltzer Fehde" errichtete, um die Kommunikation zwischen seinen Gegnern, den Herren von Schöneck, Waldeck und Ehrenberg zu stören. Nach Beendigung der Fehde 1336 diente die Rauschenburg als Sitz eines kurtrierischen Amtmannes. Als erster Burggraf zu Rauschenburg ist 1336 Konrad von Esch bezeugt. In der ersten Hälfte des 15. Jhs. waren mehrere Adelsfamilien an der Burg beteiligt, so u. a. die Waldeck, von Waldbott zu Bassenheim und Eich. In der sogenannten Beilsteiner Fehde 1488 beschädigt, wurde die Rauschenburg in der Folgezeit aufgegeben und verfiel. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die Anlage wurde sehr wahrscheinlich in recht kurzer Zeit zu Beginn der Eltzer Fehde 1332 errichtet. Für das Jahr 1401 berichten die Schriftquellen von größeren Schäden an der Burg. Spätestens in den 1480er Jahren ist die Anlage aufgelassen worden und verfiel. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:

Die über polygonalem Grundriss errichtete Rauschenburg nimmt den Endabschnitt eines von Süden nach Norden abfallenden Bergsporns im Winkel zwischen Ehrbachtal und Mermuther Bachtal ein. An der überhöhten östlichen Angriffsseite befindet sich die noch etwa 10 m hohe und 1,40m starke Schildmauer, der eine Zwingeranlage und der Halsgraben vorgelagert sind. Der Zugang erfolgte von Osten mittels einer über den Halsgraben geführten Brücke zum ersten Tor in der Zwingermauer und ein rundbogiges zweites Tor in der Schildmauer. Im nördlichen Teil des Hofes haben sich an der Ostseite geringe Reste eines Wohnbaus erhalten (6,60 m x 21 m). Deutlich erkennbar sind die Balkenlöcher einer Geschossdecke sowie die Reste einer Kaminanlage. An der Westseite der Kernburg befindet sich der in Resten erhaltene runde Bergfried. Die Wasserversorgung der Burg wurde durch eine in den Schieferfelsen geschlagene ca. 4 m x 5 m große Zisterne sichergestellt. (Jens Friedhoff)