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Weddern

Geschichte:

1170 werden die Ritter von Weddern erstmals erwähnt. Die Burg war zuerst ein Lehen der Johanniterkommende zu Burgsteinfurt und seit 1294 der Bischöfe von Münster. 1371 wird die Burg an Bernhard von Merfeld übertragen, nach 1420 gelangte sie durch Heirat an die Herren von Keppel. 1476 stiftete der Ritter Gerd von Keppel und seine Frau die Wasserburg Weddern dem Karthäuserorden. Das nun errichtete Klausurgebäude, eine für den Orden typische Vierseitanlage, ließ in ihrem Innenhof die alte Burganlage mitsamt der Gräfte weiterbestehen. Das Torhaus der Burg wurde weiterverwendet und existiert in veränderter Form noch heute. Die Klosterkirche entstand anstelle einer älteren Burgkapelle auf der Vorburginsel. (S.E.)

Bauentwicklung:

1311 wird die Burgkapelle errichtet. Das Hauptgebäude stammt nach seiner Wandgliederung aus der Mitte des 15. Jhs. Am Ende des 18. Jhs. ist das Torhaus abgebrochen worden. Im 1. Viertel des 19. Jhs. wurden die Reste der Burg und der Kreuzgang beseitigt und die Gräften zugeschüttet, 1968 dann das Prioratsgebäude und das Refektorium abgerissen. (S.E.)

Baubeschreibung:

Die Burg war eine Zwei-Insel-Anlage, die Hauptburg lag nördlich der Vorburg. Die beiden Inseln mit ihren Gräben lagen innerhalb eines rechteckigen Walles mit Außengraben.
Im Urkataster ist ist laut Umzeichnung im BKW Coesfeld ein 21 x 6 m großes Hauptgebäude mit einem 10 x 3 m großen Annex am Südwesteck eingezeichnet. Die das Hauptgebäude umgebende Gräfte ist 20-25 m breit. In einer Abbildung aus dem Jahr 1739 ist zu erkennen, dass der Annex nur einstöckig ist, das Herrenhaus hingegen zweistöckig. Das Gebäude wurde durch einen ummauerten Hof zu einem Rechteck ergänzt. Im Luftbild zeigt sich unmittelbar östlich des Hauptgebäudes eine quadratische Verfärbung von ca. 11 m Seitenlänge. Ebenfalls auf der Abbildung von 1739 ist im Südosteck des Walls ein Rundturm mit Kegelhaube verzeichnet, der vermutlich ein Geschütztum war. (S.E.)

Arch-Untersuchung/Funde:

1994 wurden in einer Baugrube die Ziegelfundamente eines Klostergebäudes dokumentiert, die vermutlich aus der ehemaligen Burg stammende Sandsteinspolien enthielten. (S.E.)