EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Havixbeck

Geschichte:

Das Haus Havixbeck war vielleicht der Stammsitz der Ritter von Havekesbecke, die im 12./13. Jh. urkundlich nachweisbar sind. 1369 wurde der Ritter Dietrich von Schonebeck vom Propst des Münsteraner Stifts St. Mauritz mit dem Hof Havixbeck belehnt. Durch Heirat gelangte das Gut ca. 1450 an Friedrich von Bevern. 1601 brachte Ermgard von Bevern das Haus als Mitgift in die Ehe mit Rudolf von Twickel ein. Die Familie von Twickel bewohnt das Anwesen noch heute. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Das heutige Herrenhaus ist um 1562 entstanden. Es wurde 1654 nach Westen und 1711 nach Osten erweitert. 1674 wurde die Rentei und der dreigeschossige Torturm erbaut. Die Kapelle stammt aus dem späten 17. Jh. und wurde 1881 erneuert. Die Zufahrtsbrücke stammt aus dem 18. Jh. und wurde wie die Gartenanlage von Johann Conrad Schlaun entworfen. Die vorgelagerten Wirtschaftsgebäude stammen aus dem beginnenden 19. Jh. (S. Eismann)

Baubeschreibung:

Haus Havixbeck bestand ursprünglich aus einer Zwei-Insel-Anlage, heute liegen sämtliche Gebäude auf einer Insel.
Das rechteckiges Renaissance-Herrenhaus aus Sandsteinquadern weist hofseitig einen barocken, zweigeschossigen Anbau auf, der ursprünglich ein Walmdach trug. An der Ostseite schließt sich der Torturm, die Rentei und ein Wirtschaftsbau mit vorspringenden Eckturm an. An der Westseite wird das Herrenhaus von der Kapelle und einer Remise flankiert. Die Nordseite ziert ein achteckiger Treppenturm. So ergibt sich eine hufeisenförmige, nach Süden offene Anlage. Südlich des mittlerweile zugeschütteten Wassergrabens liegt die Vorburg mit zwei parallelen Wirtschaftsgebäuden. Im Süden der Vorburg befindet sich ein weiteres Wirtschaftsgebäude und eine Gruftkapelle aus dem späten 17. Jh. (S. Eismann)

Besondere Aufmerksamkeit verdient der in der westlichen Hälfte des Herrenhauses gelegene Rittersaal mit einen repräsentativen Wappenkamin, der stilistische Einflüsse zeigt, die in die Niederlande verweisen. Zwei weitere Kaminanlagen datieren in die Jahre 1562 und 1565. Zu den architektonischen Besonderheiten zählt u. a. ein an der Ostseite des Torturms von 1674 befindliches rufloch in Form einer Tiermaske. Es trägt die Inschrift WERDA. Brücken- und Gartenpfeiler mit Putten und Vasen sowie die geschwungene Futtermauer der Insel wurden 1733 von dem Baumeister Johann Conrad Schlaun geschaffen. (J. Friedhoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine