EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Patzlar

Geschichte:

Als Gründer der Burg Patzlar gilt das Rittergeschlecht von Patzlar, das seit 1225 in den Urkunden des Bistums Münster erwähnt wird und die Burg im 13. Jh. errichtet haben dürfte. Zuerst genannt wird die Burg 1317, als sie von Bischof Ludwig von Münster an Graf Engelbert von der Mark verpfändet wurde. 1318 wird die Burg vom Bischof mit einem Wall umgeben und in den folgenden Jahren zu einer Landesburg mit mehreren Burgmannensitzen ausgebaut. 1323 muste Bischof Ludwig in einem Vergleich mit den Grafen von der Mark auf die Burg verzichten, die Burgleute mussten fortan dem Grafen huldigen. Die Burg blieb bis zur Auslöse 1361 in märkischem Pfandbesitz und existierte anschließend als bischöfliche Landesburg weiter. 1390 wurde sie in einer erneuten Fehde zwischen dem Grafen von der Mark und dem Münsteraner Bischof zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Da 1443 die benachbarte Herrschaft Lüdinghausen an den Bischof von Münster übergegangen war, wurde die Burg bedeutungslos. 1458 bekam sie deshalb Dietrich von Hake zum Lehen. Auf der Vorburg stand das Burglehen Hengel, das ebenfalls an die Familie von Hake ging. Als Hengelerborg, die im 30jährigen Krieg zerstört wurde, fand es in den Quellen Eingang. 1648 kamen Burg ubnd Burglehen durch Erbschaft in die Hände der Familie von Graes zu Diepenbrock. 1851 wurde die Burg an einen Privatmann verkauft. (S.Eismann)

Bauentwicklung:

Zu Beginn des 14. Jhs. wird die Burg mit einem Wall umgeben und ausgebaut. Der ursprüngliche Graben wird im 15. Jh. (1458?) verfüllt. Im Urkataster von 1830 sind bereits keine Burggebäude mehr verzeichnet. Ende des 19. Jhs. stand das Burglehen Klein-Patzlar als einfacher Bauernhof "Jakobskötter". Bei der Steverbegradigung am Anfang des 20. Jhs. wurden auch die meisten untertägigen Reste vernichtet. (S.Eismann)

Baubeschreibung:

In einer Gerichtsakten aus der 2. Hälfte des 16. Jhs. Ist auf einer Karte die Burg Patzlar abgebildet. Die Hauptburg mit gotischem Herrenhaus und Vorhaus ist mit einer mächtigen Ringmauer umgeben. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

2009 wurden bei der Anlage eines neuen Steverseitenarms Teile der Burg Patzlar angeschnitten; es kamen ein Gräftenrest und ein Brunnen aus Bruchsteinen mit Holzbohlen zu Vorschein, der im 17. Jh. verfüllt worden ist. Auf der Vorburg wurde eine Sandsteinmauer mit aufgesetztem Backsteinmauerwerk des Burglehens Henglarn angeschnitten. (S.Eismann)