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Ravensberg

Geschichte:

Burg Ravensberg wurde um 1080 durch Hermann (II.) von Calvelage errichtet und war bis 1346 Stammsitz der Grafen von Ravensberg-Calvelage. Nach dem Tod des letzten einheimischen Grafen von Ravensberg im Jahre 1346 kam die Burg als Erbe zum späteren Haus Jülich-Kleve-Berg und später zu den Hohenzollern. Ab 1317 wurde der Flecken "Holthusen" nach der Burg Ravensberg "Borgholzshusen" genannt. Im Dreißigjährigen Krieg wechselte Burg Ravensberg mehrfach den Besitzer, 1662 wurde die letzte Burgbesatzung abgezogen. 1673 wurde die Burg weitgehend durch die Truppen des Fürstbischofs von Münster, Christoph Bernhard von Galen, zerstört.1695 verlegte man die auf der Burg untergebrachte Drostei aus den baufälligen Gebäuden. In der Folgezeit verfiel die Burg zusehends. Im Jahre 2003 ging die Burg in den Besitz der zu ihrem Erhalt gegründeten Stiftung Burg Ravensberg über. (H.T.)

Bauentwicklung:

1080 wurde Burg Ravensberg erbaut und während des Dreißigjährigen Krieges 1646 der Bergfried erneuert. Die Zerstörung der Burg erfolgte 1673, danach verfiel sie zusehends. Friedrich Wilhelm I. von Preußen ließ 1733 alle Gebäude abreißen, um Steine für den Hausbau zu gewinnen. Nur der Bergfried blieb stehen. Um 1830 wurde durch das Engagement des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, Ludwig von Vincke, der weitere Verfall der Burg gestoppt und eine Aussichtsplattform auf dem Turm errichtet. 1868 wurde auf dem Burghof ein Forsthaus gebaut, um die Attraktivität der Ruine als Ausflugsziel zu erhöhen. 2006 wurde der Bergfried durch die Stiftung Burg Ravensberg saniert. (H.T.)

Baubeschreibung:

Im Zentrum befand sich der runde, zur Angriffseite zugespitzte Bergfried mit hohem engem Eingang. Die Burg wurde von einer Ringmauer und einem Graben gesichert. Sie bestand aus Haupt- und Vorburg, ein Torhaus mit Zugbrücke und enger Wegeführung erschwerten den Zugang. Die Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden war durch eine Zwischenmauer von der Hauptburg getrennt, die weitere Wirtschaftsgebäude, das gräfliche Herrenhaus, die Kapelle und den 120 m tiefen Brunnen beinhaltete. (H.T.)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen fanden 2005/2006 durch das LWL-Archäologie für Westfalen, Mittelalterreferat statt, sowie 2006 in der Vorburg durch die Universität Bamberg.
Dabei kamen folgende Lesefunde zutage: ein Zirkel aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, mehrere Bleikanonenkugeln und drei eiserne Kanonenkugeln. Eine Gürtelschließe, ein Zierbeschlag und ein Zapfhahn aus Bronze wurden in der weiteren Umgebung gefunden. (H.T.)