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Efferen

Geschichte:

Die geschichtlichen Anfänge der Burg Efferen sind bislang noch nicht hinreichend untersucht worden, so dass über die Initiatoren der Burggründung keine Angaben gemacht werden können. Die Anfänge der Wasserburg werden unter Hinweis auf den mächtigen Torturm in das 13. Jahrhundert verlegt. Eine erste zuverlässige Nachricht von der Burg liegt freilich erst aus dem endenden 14. Jahrhundert vor. Damals befand sich Burg Efferen als Lehen des adeligen Damenstifts St. Maria im Kapitol im Besitz der Kölner Patrizierfamilie Overstolz. Um Köln gegen den Erzbischof Friedrich von Saarwerden zu sichern, der die Stadt von der Burg Bachem aus bedrohte, wurde Burg Efferen durch stadtkölnische Truppen besetzt. 1391 wurde die Anlage auf Kosten der Stadt Köln ausgebaut und ihre Verteidigungsanlagen verstärkt. 1393 verglichen sich die Besitzer der Burg, die Herren von Efferen, eine Linie der Overstolz, die sich nach der Anlage benannte und die Stadt Köln dahingehend, dass die von Overstolz Ämter im Gefolge des Herzogs von Jülich übernahmen, während Heinrich von Cuesin die Burg Efferen zu Lehen erhielt. Im Besitz der strategisch wichtigen Burg folgten den Overstolz weitere Kölner Patriziergeschlechter. Unter dem Freiherren Carl Franz von Burscheidt wurde die Anlage durch den Bau des noch erhaltenen barocken Herrenhauses erweitert. Bis 1894 befand sich Burg Efferen im Besitz der Familien von Fürstenberg-Stammheim, ehe sie an bürgerliche Familien überging. (J. Friedhoff)

Bauentwicklung:

Die am erhaltenen Baubestand ablesbare Bauentwicklung lässt deutlich zwei Bauphasen erkennen. Zur Gründungsanlage des Spätmittelalters zählt der mächtige viergeschossige Torturm, der im Untergeschoss Quadermauerwerk aufweist und zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt in Backsteinbauweise erhöht wurde. Die geschweifte Haube mit Laterne, die den Turm bekrönt, stellt eine barocke Ergänzung dar. Das querrechteckige Herrenhaus, das sich unmittelbar an den Torturm anschließt, geht in seiner jetzigen Gestalt auf einen Neu- bzw. Ausbau unter Carl Franz von Bourscheidt zurück. Die Maueranker mit der Jahreszahl 1769 verweisen auf die Entstehungszeit des Herrenhauses, das der Baumeister Christian Brikenhus auf mittelalterlichen Fundamenten aufführte. (J. Friedhoff)

Baubeschreibung:

Das heutige Erscheinungsbild der im Hürther Stadtteil Efferen gelegenen ehemaligen Wasserburg Efferen wird im Wesentlichen durch das barocke Herrenhaus sowie den mittelalterlichen Torturm bestimmt. Der viergeschossige Turm wurde über quadratischem Grundriss aufgeführt. Während das Untergeschoss aus Quadermauerwerk errichtet wurde, verwendete man für das Obergeschoss Backstein. Der Turm besitzt Werksteinfenster aus Drachenfelstrachyt. Deutlich erkennbar sind die Zugbrückenblende sowie die Schlitze für die Ketten der ehemaligen Zugbrücke. An baulichen Details weist der Torturm Kargsteine in den Obergeschossen sowie Aborterker auf. Seitlich schließt sich an den Torturm ein schlanker, aus Ziegel errichteter Treppenturm an. Den Abschluss des Turmes bildet eine barocke Haube. Ob das Untergeschoss des Turmes ins 13. Jahrhundert datiert, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Bei dem Herrenhaus handelt es sich um einen zweigeschossigen, aus Backstein errichteten Wohnbau mit Mansarddach, dessen Feldseite als Schaufassade ausgebildet ist. Die siebenachsige Fassade wird durch einen leicht vortretenden einachsigen Mittelrisalit belebt, der gebänderte Eckquader besitzt und dessen dreieckiger Giebel das Familienwappen Bourscheid aufweist. Die ursprünglich die Anlage umgebenden Wassergräben wurden eingeebnet. (J. Friedhoff)