EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Boisdorf

Geschichte:

Der direkte Beleg durch schriftliche Quellen ist schwierig, da sich die ältere Schreibweise Boisdorfs vom nahezu gleichlautenden Büsdorf nicht unterscheidet. 1139 taucht in den Nachrichten ein Sigibodo de Bozedorp auf, 1226 ist ein Arnoldus von Buchsdorf überliefert. Anfang des 17. Jahrhunderts befindet sich die Burg im Besitz der Kölner Familie von Gail, von denen sie Mitte des 17. Jahrhunderts an die von Mülheim übergeht und 1775 an die Freiherren von Mylius. Nachdem Schloss Boisdorf ab 1807 kurzzeitig in den Händen der Familie Molinari war, erwarb Franz Hugo Beissel von Gymnich 1836 das Anwesen. Die Anlage wurde 1965 abgebrochen. (H. J. Greggersen)

Bauentwicklung:

Über die Entwicklung der mittelalterlichen Anlagen lassen sich keine Aussagen machen. Im 16. Jahrhundert erfolgte wahrscheinlich ein kompletter Neubau der Burg. Nach 1836 fügte man dem rechteckigen Haupthaus zwei neue Flügel an. Ob dabei ältere Bauten ersetzt wurden, ist unbekannt. 1965 fiel die Anlage dem rheinischen Braunkohletagebau zum Opfer. (H. J. Greggersen)

Baubeschreibung:

Eine kleine Abbildung einer Stempelkarte des 16. Jahrhunderts vermittelt einen ungefähren Eindruck des mittelalterlichen Vorgängers, bei dem es sich offenbar um einen einfachen Rechteckbau handelte.
Das später entstandene dreiflügelige Herrenhaus, in dessen Innenhof ein oktogonaler Treppenturm an den Mitteltrakt angelehnt war, war von einem breiten Wassergraben umgeben, über den eine steinerne Brücke führte. Über den zwei Hauptgeschossen des verputzten Backsteinbaues erhob sich noch ein Mezzaningeschoss. In den Ecken des hinter dem Haus liegenden Gartens konnten noch die Reste von zwei ehemaligen Rundtürmen entdeckt werden, deren Bauperiode ungeklärt blieb. (H. J. Greggersen)