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Entersburg

Geschichte:

Die Anfänge der mittelalterlichen Entersburg datieren in das ausgehende 11. Jh. Eine Besiedlung des strategisch günstig gelegenen Burgberges lässt sich freilich bereits für das 3. vorchristliche Jh. nachweisen. Im Unterschied zu der hochmittelalterlichen Burg nahm die vorrömische Befestigung den gesamten Bersporn ein. Als Initiatoren der hochmittelalterlichen Burggründung kommen die Herren von Nantirsburg in Betracht, die - folgt man den Angaben der Gesta Treverorum - zwischen 1136 und 1138 die unweit entfernt gelegene erzbischöflich trierische Burg Arras in ihren Besitz bringen konnten. In einer Fehde mit dem Trierer Erzbischof konnte dieser die Burg Arras zurückerobern und die Entersburg einnehmen und 1138 zerstören. Belege für einen Wiederaufbau der Entersburg fehlen bislang. Die Burg wird noch einmal 1335 in einem Kaufvertrag erwähnt, den Kuno von Ulmen mit dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg abschließt. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:

Wesentliche Erkenntnisse zur Baugeschichte und zu den Anfängen der hochmittelalterlichen Entersburg konnten im Rahmen einer archäologischen Grabung 1978/79 gewonnen werden. Dendrochronologische Untersuchungen an sieben aus der Zerstörungsschicht der Burg stammenden Eichenhölzern weisen auf eine Fällungszeit um 1096 hin, ohne dass sich damit die Entstehungszeit der Burg eindeutig eingrenzen ließe. Nach der Zerstörung der Burg in der Fehde zwischen den Herren von Nantirsburg und dem Erzstift Trier 1138 unterblieb eine Wiederherstellung der Burg. (Jens Friedhoff )

Baubeschreibung:

Unmittelbar an der Grenze des Regierungsbezirks Trier, in einem Seitental der Mosel, 2 km nordwestlich von Bad Bertrich in der Gemarkung Hontheim, liegt auf einem 250 m langen, bis zu 130 m breiten und 60 m über der Talsohle befindlichem Bergsporn die Burgstelle Entersburg. Im Westen, Norden und Osten ist der steile Bergsporn vom Ueßbach umgeben. Von der hochmittelalterlichen, 1138 zerstörten Burganlage der Herren von Nantirsburg, deren Entstehung dendrochronologisch in die Zeit vor 1096 zu setzen ist, haben sich Reste der 1,1 bis 1,5 m starken Umfassungsmauer sowie der Palas bzw. Saalbau erhalten. Ein Bergfried konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Der leicht gewinkelte Palas liegt unterhalb einer ovalen Felsplatte von 20 x 9 m, auf dem sich ein steinerner Aussichtssturm befindet. (Jens Friedhoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bereits Mitte des 19. Jh. fanden auf dem Areal der Burg kleinere Untersuchungen statt. 1978/79 erfolgte eine Grabung des Rheinischen Landesmuseums, deren Ergebnisse 1984 von K.-J. Gilles publiziert wurden. (s. Literaturverzeichnis). Das umfangreiche Fundgut umfasst Keramikscherben, Pfeil- und Armbrustbolzen sowie Emailscheibenfibeln, die vornehmlich ins 11. und 12. Jh. datieren. (J.F.)