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Isengarten

Geschichte:

Ein Ritter namens Dietrich von Isengarten erscheint 1230 im Gefolge des Edelherren Gerhard von Wildenburg (drei Rosen in ihrem Wappen weisen zusätzlich auf diese Verbindung). Eine urkundlich bezeugte Stammfolge beginnt zwischen 1300 und 1341 mit dem Ritter Simon von Isengarten und kölnischen Burgmann zu Schönstein und seinen Söhnen Simon, Adolf und Wilhelm. Die Brüder müssen über große Kapitalkraft verfügt haben, denn 1368 verpfändete ihnen Salentin zu Sayn, Herr zu Homburg für 5.500 brabantische Mark die Hälfte der Burg Homburg samt der dazugehörigen Einnahmen. Auch Hermann von Wildenburg beleiht Güter an sie. Die Burg selbst wird erst 1477 beim Tode des letzten männlichen Erbens des Geschlechts von Isengarten, Wilhelm, wieder genannt: während seine ältere Tochter Regina die Burg Gimborn erbt, erhält die zweite Tochter Adelheid, die Wasserburg Isengarten. Ihr Ehemann Adolf Quad erhält das Haus 1480 von Graf Gerhard zu Sayn zu Lehen. Die Burg wird zu dieser Zeit als "burglicher Bau" beschrieben. Quad war von 1487 an Drost des Amtes Windeck, ab 1496 Rentmeister, später auch Drost und Bewahrer zu Blankenberg.
Das Rittergut blieb bis 1654 im Besitz der Familie Quad und fiel dann nach dem Tod des letzten männlichen Nachkommens als erledigtes Lehen an die Sayner zurück. Da der Rittersitz zuvor bereits aufgrund von unklaren Besitzverhältnissen und familiären Streitigkeiten stark vernachlässigt und heruntergekommen war, wurde er 1663 dem saynischen Oberamtmann Niklas Wolf Sinold gen. Schütz zu freiem Eigentum übertragen. Rund 150 Jahre blieb der Hof im Besitz der Familie Schütz und ihrer Erben. Nach Zwangsverwaltung wurde das Gut um 1900 verkauft und fortan zur Gewinnung von Baumaterial allmählich abgetragen. (Ruth Beusing)

Bauentwicklung:

Über die Baugeschichte des bis ins 19. Jh. als Ruine existierenden Hauses Isengarten ist bisher nahezu nichts bekannt. Auf einer Urkatasterkarte von 1830 ist der künstlich angelegte Teich (ca. 135x85m), der die Wasserburg umgab, zu sehen. (Ruth Beusing)

Baubeschreibung:

Von der Wasserburg ist lediglich eine 65x45 m große Trümmerfläche, die sich als Podest ca. 1,5m aus der Umgebung erhebt, übrig geblieben. Ein noch 1830 im Grundkataster verzeichneter Teich, der die Burginsel umgab und ca. 135x85 m groß war, wurde mittlerweile verfüllt. (Ruth Beusing)