EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Eibach

Geschichte:

Der Hof von Eibach wird 1352 erstmals erwähnt, als Engelbert, Sohn des Rudger von Eibach als Zeuge auf einer Urkunde zeichnet. Beide gehören wohl der aus der Grafschaft Mark stammenden Familie von Neuhof gen.Ley an. 1470 wohnte Friedrich, der älteste Sohn eines
Ägidius von Neuhof, in Eibach. Als dieser kinderlos verstirbt, erbt sein gleichnamiger Neffe den Besitz, der daraufhin an seinen ältesten Sohn Volmar gelangt. Durch dessen Sohn Wilhelm gelangte der Eibacher Zweig der Familie Neuhof und mit ihm der Hof selbst zu öffentlichem Ansehen und Wohlstand. Wilhelm wurde 1531 zum Amtmann des bergischen Amtes Steinbach, 1533 zum Brückenmeister des Herzogtums Berg und 1545 zum Rentmeister des Verwaltungsbezirks bestellt. Zusätzlich war er ab 1544 "Verwahrer" des linksrheinischen Amtes Wesseling. Die Burg erreicht nun wohl ihre größte Ausbauphase und der Amtssitz wurde wohl von der schwer zugänglichen Neuenburg zu Burg Eibach verlegt.
Die Anlage wurde 1782 durch einen Brand zerstört.
Die Lage des Herrenhauses Eibach zeigt auch eine Zeichnung des Wallonen Renier Roidkin aus dem 18. Jahrhundert, sie lässt den Schluss zu, dass auf der Ostseite des Sees die Vorburg gelegen haben muss. Die Zeichnung zeigt eine wohl dreiflügelige Vorburg, die sich wie ein Hufeisen zum Herrenhaus öffneten. Ein kleines, aus Bruchsteinen errichtetes Torhaus aus dem 17 Jahrhundert könnte den Beweis dazu liefern, da man an seiner Südostecke noch den Ansatz eines Torbogens erkennen kann. Der auf der Nordseite gelegene Bauernhof dürfte auch zum Anwesen der Burg gehört haben. Das Wohnhaus stammt ebenfalls aus dem 17 Jahrhundert.

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der Anlage ist bislang erst unzureichend untersucht worden. Der Baubestand lässt nur vage Aussagen zur Bauentwicklung zu. Im Blick auf die Rekonstruktion des spätmittelalterlichen Baubestandes der Anlage ist eine von Renier Roidkin angefertigte Bleistiftzeichnung aus den 1720er Jahren von Bedeutung. Sie zeigt das mehrgeschossige Hauptgebäude mit Walmdach sowie den runden spitzbehelmten Turm. Das Erscheinungsbild der Burg zu Beginn des 18. Jahrhunderts erlaubt bei aller zur Gebote stehenden Vorsicht eine Datierung der Hauptburg in das Spätmittelalter. (J.F.)

Baubeschreibung:

Teile der Südfront des 15x18m messenden Burghauses sind bis heute erhalten. Im SO ist ein Rundturm von ca. 7m Außendurchmesser noch ca. 12 m hoch erhalten.
Er ist mit dem rechteckigen SW-Turm (6x9,50m) durch eine 8m lange Mauer verbunden. In den Türmen sind Reste zweier Kamine erkennbar, die wohl 1617 im Testament des Wilhelm zu Neuhof gen. Ley zu Eibach als Ausbaumaßnahmen erwähnt werden. Die Burg war von einem breiten, rechteckigen Wassergraben umgeben, dessen Böschung teilweise noch erkennbar ist.
Nordöstlich der Burg ist darüber hinaus ein sog. Pachthof, bestehend aus 4 rechteckigen Gebäuden angegeben, im S grenzt an die ehem. Insel ein kleines "Backhaus" (?) von 10x6m Grundriss an. (Ruth Beusing)