EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Schalksburg bei Porta Westfalica

Geschichte:

Die Burg wurde 1020 anlässlich der Aussöhnung Kaiser Heinrichs II. mit dem Billunger Bernhard III. erstmals erwähnt. Die vermutlich ältere Anlage befand sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz der Billunger. In der Folgezeit diente sie den Herren von Berge, die als Vögte des Bistums Minden agieren und sich nach der Burg benannten, als Amtssitz. Von diesen gelangte die Burg 1398 an das Mindener Domkapitel. Im 15. Jh. war die Schalksburg erneut Amtssitz des Bistums. Die Mindener Bischöfe nutzten die Anlage im 16. Jh. zeitweilig als Residenz. Nach dem 30jährigen Krieg fiel Hausberge zusammen mit dem aufgelösten Bistum Minden an die preußische Krone.
Seit dem 12. Jh. ist der Name "zum Berge" belegt. Der St. Walburga geweihten Schlosskapelle war bereits 1319 ein Kollegiatsstift angeschlossen. (C. Skodock)

Bauentwicklung:

Die Entstehung der Burg datiert nach ältesten Fundstücken und schriftlicher Überlieferung ins 11. Jh. Es ist ungeklärt, ob Reste der ältesten Anlage trotz späteren Um- und Neubaues erhalten blieben. Im 13. und frühen 14. Jahrhundert erfolgt eine Ausbauphase. In diesem Zusammenhang wird am Osthang des Burghügels eine Terrasse mit Holzbauten angelegt. Möglicherweise hängt der Ausbau mit der Etablierung der Herren von Berge als Vögte zusammen. In der frühen Neuzeit wird diese Terrasse in Vorbereitung auf den Ausbau zur bischöflichen Residenz verfüllt. Der östliche Bereich der rechteckigen, ca. 35 m langen und 9 m tiefen Schlossanlage (mit Torhaus, bez. 1514) lag tiefer (vgl. Merian-Stich von 1655). 1707 wurde das Schloss aufgegeben und bis 1723 vollständig samt der Fundamente abgetragen. Nur das ehemalige Torhaus blieb erhalten. 1708 wurde das heute noch stehende Drostenhaus direkt neben dem Torhaus errichtet. (C. Skodock)

Baubeschreibung:

Die Hauptanlage weist repräsentative Hauptgebäude und eine St. Walburgis geweihte Burgkapelle auf. Eine Zugbrücke verband die Haupt- mit der südlich gelegenen Vorburg und einer Mühle. Ein Kupferstich Merians vermittelt das Aussehen des in der Frühen Neuzeit zum repräsentativen Schloss ausgebauten Anlage. (C.Skodock)

Arch-Untersuchung/Funde:

Im Abbruchschutt des frühen 18. Jahrhunderts wurden Fundmaterialien des 11. bis frühen 18. Jh. entdeckt (Keramik, Metallfunde, Glas, Fragmente von Wandputz, Steilkamm. (C. Skodock)