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Crollage

Geschichte:

Haus Crollage dürfte zwischen 1332 und 1363 gegründet worden sein. Die früheren urkundlichen Erwähnungen beziehen sich auf die Mühle. Grundstock war ein Vilikationshaupthof des Klosters in Herford. Als Gründer wird Bertold I. von Haren vermutet. Durch Erbgang war Haus Crollage nacheinander im Besitz der von Haren, der von Snetlage und der von Langen, bis es schließlich durch Kauf 1623 an die Freiherren von Ledebur gelangte, die es 1968 an die heutigen Eigentümer veräußerten. (C.Sk.)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte des Haupthauses des im 14. Jh. erstmals erwähnten Gutes ist ungeklärt. 1578 kam es zu einem Neubau im Stile der Weserrenaissance, wohl unter Nutzung älterer Mauern (Schlüssellochscharten). Im 17. Jh. wurde der Bau umgestaltet und wohl erweitert ( Wappentafeln von Ledebur an Rundturm und risalitartigem Nordflügel, bez. 1664 und 1666). 1856 und 1890 (bez.) wurde es durchgreifend renoviert. In dieser Zeit dürfte vermutlich auch der Südflügel nach Westen verlängert worden sein. (Baunaht auf der Südseite). Anfang 20. Jh. wurde die Firsthöhe des Südflügels vereinheitlicht und die drei Schweifgiebel aufgesetzt. (C.Sk.)

Baubeschreibung:

Die Zweiflügelanlage mit risalitartigem Flügelansatz im Norden war ehemals von einem Wassergraben umgeben. In die Hofwinkel sind Treppentürme eingestellt. Die ältesten erhaltenen Bauteile sind wohl der der östliche Teil des Südflügels und der Westflügel. Der nördliche Treppenturm wurde von Jakob Kölling aus Stadthagen errichtet. Er trägt dessen Steinmetzzeichen und die Jahreszahl 1578. Am südlichen Rundturm und risalitartigem Nordflügel befinden sich Wappentafeln der ehemaligen Eigentümer von Ledebur sowie die Daten 1664 und 1666. Der westliche Teil des Südflügels stammt vermutlich erst aus dem 19. Jh., ebenso wie das übergiebelte Wappenportal auf der Nordseite. Die drei Schweifgiebel dürften Anfang 20. Jh. datieren. Der verputzte Bau ist durch ein umlaufendes Stockwerkgesims und Sandsteineinfassungen der Fenster gegliedert. Im Westflügel sind Steinpfostenfenster sichtbar; im nördlichen Treppenturm befindet sich ein Stabwerkportal, im östlichen Abschnitt des Südflügels Schlüssellochscharten.
Die nördlich um eine Hof gruppierten Wirtschaftgebäude sind durch eine Wappentafel auf 1738 zu datieren. Das Torhaus ist 1668 bezeichnet. Sowohl Wirtschaftsgebäude als auch Torhaus wurden in der 2. Hälfte des 20. Jh. grundlegend saniert und z. T. neu errichtet. (C.Skodock)