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Helpenstein

Geschichte:

Die Motte Helpenstein war der Sitz der Herren von Helpenstein, eine der führenden edelfreien Familien am Niederrhein, die über 300 Jahre lang, ab dem Jahr 1059, als ein Wilhelm zu Helpenstein als Propst zu Aachen genannt wird, belegt sind. Auch im 12. und 13. Jahrhundert ist die Familie zu fassen. Die Burg wurde um 1280 von Erzbischof Siegfried von Westerburg an Friedrich von Wickrath übergeben und schließlich 1329 vom Kölner Erzbischof zerstört (?). Im 14. Jahrhundert waren Burg und Herrschaft Helpenstein Lehen des Erzstifts Köln und wurden 1371 eingezogen, nachdem Friedrich von Helpenstein seinen Bruder Philipp erschlagen hatte. Der Mörder wurde hingerichtet und die Burg niedergelegt. 1395 gelangte die Herrschaft Helpenstein an Dietrich von Linnep und 1461 zusammen mit Burg Linnep (Kreis Mettmann, s.d.) an Graf Friedrich von Neuenahr. (Karin Striewe)

Bauentwicklung:

Zur baulichen Entwicklung liegen nach bisherigem Kenntnisstand keine detaillierten Informationen vor. (Karin Striewe)

Baubeschreibung:

Am östlichen Erftufer gelegen, von einem heute stillgelegten Bahndamm zur Hälfte zerstört, misst der einstmals wohl runde, noch 7,7 m hohe Mottenhügel ca. 40 m im Durchmesser an der Plateaukante, 60 m an der Basis. Er wird an den unzerstörten Seiten von einem noch 10 m breiten verfüllten Sohlgraben umgeben. Reste von starkem Ziegelmauerwerk auf Basaltsockel aus dem 13. oder 14. Jahrhundert am südwestlichen Plateaurand lassen auf den Turm an dieser Stelle schließen. Der Vorburgbereich, wohl östlich des Bahndamms in Richtung des Helpensteiner Baches gelegen, ist heute nicht mehr zu erkennen. (Karin Striewe)

Arch-Untersuchung/Funde:

In einer kleinen archäologischen Unterschung am SW-Rand des Mottenplateau wurde 1980 starkes Ziegelmauerwerk auf Basaltsockel, sicher der Mottenturm, ergraben, das ebenso wie die Funde, nämlich Lehmbrocken, Schieferplattenbruchstücke und Scherben blaugrauer Keramik, dem 13. und 14. Jahrhundert zuzuordnen sind. (Karin Striewe)