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Lauvenburg bei Kaarst

Geschichte:

Die früheste Erwähnung bezieht sich auf Heinrich von Lovenburgh, der der Abtei Kamp im Jahr 1300 seinen Zehnten in Willich und eine Rente zu Langst schenkte. Lauvenburg war landtagsfähiger Rittersitz und kurkölnisches Lehen. Der ebenfalls überlieferte Name Alt-Lauvenburg geht wohl auf eine Erbteilung des Besitzes zurück. Bis 1451 war die Burg im Besitz der von Lovenburgh, danach wechselte sie oftmals die Besitzer. Genannt werden von Kieser/Hoffmann (2007) folgende Besitzer: ther Buggen/von der Bruck(en) 1451-1549, Heinrich von Golstein 1561, Arnold von Bovenbroich genannt von Honstein 1572, von Hoevelich 1576 - 1724, von Frentz 1728, Beissel von Gymnich 1746 - 1761 und 1790, von Kerkering 1784-1786. Nach der Säkularisation wird die Lauvenburg 1823 unter nicht geklärten Umständen von dem Unternehmer Johann Wilhelm Peltzer aus Düsseldorf gekauft, 1896 von dem Unternehmer Christian Schaurte aus Neuss, der die heute bestehende Villa baute. Heute wird der Besitz als Gestüt genutzt. (Karin Striewe)

Bauentwicklung:

Die heutige Villa im Stil der Neurenaissance steht auf dem Platz der älteren Burg. Von der mittelalterlichen Burg sind außer der vermutlich aus dieser Zeit stammenden schriftlich überlieferten Grabenanlagen keine obertägigen Reste erhalten. Um 1600 wird die Burg als baufällig beschrieben. 1620 erbaute Johann von Hoevelich, Landhofmeister, Kammerrat und Amtmann, das bis 1897 bestehende Herrenhaus, zu dem eine zweiflügelige Vorburg und Gräben gehörten. Diese bestanden bis 1897, als sie von dem damaligen Besitzer Christian Schaurte gesprengt wurden. Mit dem Schutt wurden die Gräben verfüllt. Nur archäologische Ausgrabungen können die frühe Baugeschichte noch erhellen. (Karin Striewe)

Baubeschreibung:

Für den Bau der heute bestehenden Villa im Stil der Neurenaissance wurde der Vorgängerbau von Anfang des 17. Jahrhunderts im Jahr 1897 gesprengt. Dieser bestand noch zur Zeit Paul Clemens (vgl. KD Neuss 1895). Nach dessen Beschreibung und einer zeitgenössischen Fotografie bestand die Anlage aus einer zweiflügeligen Vorburg und einem quadratischen zweistöckigen Herrenhaus auf einem Sockel. Es wies ein hohes Walmdach und vier achteckige kleine Ecktürme mit geschweiften Hauben auf. Über dem Portal mit Freitreppe befand sich ein Erker mit der Jahreszahl 1623. Erwähnt werden Gräben, die das Herrenhaus und wohl auch die Vorburg umschlossen. Die diesem Bau vorausgehende Anlage wird nach den Quellen schon um 1600 als baufällig beschrieben. (Karin Striewe)