EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Gustavsburg

Geschichte:

Von der wohl ersten Wehranlage, Burg Hattweiler, sind weder Erbauungsdatum noch Erbauer bekannt. Von unterschiedlicher Seite vertretene Datierungsansätze gehen von einer Errichtung im Zeitraum zwischen dem frühen 12. bis Ende des 14. Jh. aus. Eine erste urkundliche Erwähnung findet die Burg 1394, als die Grafen von Zweibrücken-Bitsch sie von Pfalzgraf Ruprecht II. zu Lehen erhielten. Zu Beginn des 15. Jh. verpfändeten sie die Burg mehrfach, so. u.a. an die Grafen von Nassau-Saarbrücken und die Herren von Waldeck, bis sie schließlich 1437 an die Herren von Dürkheim gelangte, in deren Besitz sie im 15. Jh. verblieb. 1523 besetzten trierische Truppen die inzwischen von einem Gefolgsmann Franz von Sickingens, Philipp Breder von Hohenstein, bewohnte Burg. Nach 20 Jahren in trierischem Besitz erhielten die Herren von Hohenstein sie nochmals zurück. Sie fiel 1570 durch Heirat Richard von Steinkallenfels zu, der sie 1587 an Johann zu Warsberg verkaufte. Nur drei Jahre später erwarb sie Johann I. von Pfalz-Zweibrücken und ließ sie zum Jagdschloss umbauen. Nach diversen Plünderungen und Beschädigungen im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges brannten schließlich 1635 die kaiserlichen Truppen unter Feldmarschall Gallas das Schloss nieder. Nach dem Wiederaufbau um 1666 folgten im Jahr 1689 erneut erhebliche Beschädigungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg. 1718 bezog der königlich-schwedische Generalgouverneur Baron von Stralenheim die wohl nur teilweise wieder hergerichtete Anlage. Ein weiterer Ausbau erfolgte 1720 im Auftrag von Herzog Gustav Samuel Leopold, womit auch die Umbenennung in Gustavsburg einher ging. Die Neuerrichtung des nahe gelegenen Schlosses Jägersburg führte jedoch zu einem Bedeutungsverlust der Gustavsburg. Zunächst Beamtenwohnung, kam sie bei der Nationalgüterversteigerung 1803 an den Förster von Neuhäusel und nach weiteren Besitzwechseln in der Mitte des 19. Jh. an die staatliche Forstverwaltung. Das bis 1972 als Forstamt genutzte Gebäude beherbergt heute u.a. ein Museum. (J.S.)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der Burg Hattweiler ist weitestgehend unbekannt. Auf der von einem breiten Graben und dem Schlossweiher umgebenen Burgstelle sind die Reste eines mächtigen Rundturms die einzigen heute noch sichtbaren Zeugnisse der mittelalterlichen Anlage. Der wohl zum ursprünglichen Baubestand des 13.-14 .Jh. zählende Turm ist bis in die Barockzeit hinein Gegenstand verschiedener, z.T. eingreifender Veränderungen. Er diente im frühen 18. Jh. u.a. als Gefängnis und ist möglicherweise identisch mit einem bereits im 16. Jh. mehrfach erwähnten Gefängnisturm. Der Umbau zu Schloss Hansweiler unter Baumeister Sigmund Gentersberger ab dem späten 16. Jh. umfasst die Behebung der von badischen Soldaten verursachten Schäden, wobei ausdrücklich Graben, Ringmauer und Zwinger sowie Wirtschaftsbauten genannt werden. Ein Inventar erwähnt Erkerstube, Frauengemach, Kaminzimmer, Küche, Kanzlei, Kellereizimmer, Stall und Treppenturm. In den 1620er Jahren baute man den Hauptturm um, errichtete eine Pforte und ein weiteres Gebäude, in den 1630ern erfolgte die Errichtung eines Rondells sowie eine bastionäre Verstärkung der Ringmauer. Nach den durch die Brände von 1635 verursachten Zerstörungen erfolgte erst 1666 unter Herzog Friedrich Ludwig die Errichtung eines neuen Wohnbaues mit Stallungen und Scheuer. Bei der Errichtung der Gustavsburg Anfang des 18. Jh. orientierte sich der schwedische Baumeister Jonas Erickson Sundahl weitgehend an dem vorhandenen, anstelle des abgebrannten Schlosses aufgeführten, Gebäudebestand. Darüber hinaus wurde eine kleine Kapelle errichtet. (J.S.)

Baubeschreibung:

Anm. d. Redaktion: Baubeschreibung fehlt - bitte ergänzen!