EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Fischerbach, Burgstelle

Geschichte:

Die in der Stadtgeschichte von Waldkirch wichtige Familie Fischerbach stammte aus diesem Tal. Sie wird mit der Burg Fischerbach in Zusammenhang gebracht. In Waldkirch lebte sie jedenfalls auf der Kyffelburg.
1240 wird "Cunradus de Viscerbach" als Lehnsmann des Klosters Gengenbach genannt. Ein Töbellin von Fischerbach verkaufte vor 1318 seine Fischerbacher Güter an den Edelknecht Johann Fasant, der sie an die Familie von Ramstein weiterverkaufte. Töbellin taucht letztmals 1330 in Haslach auf, ist also womöglich stadtsässig.
Die Familie taucht jedoch schon 1280 ("Wolframmus miles de Fischerbach") im Bereich Waldkirch auf und hat offenbar ihren Schwerpunkt dorthin verlagert. Es könnte sich um eine frühe Abspaltung innerhalb der Familie handeln; jedenfalls werden keine Bezüge zu den Fischerbachern in Fischerbach deutlich. Die Urkunden erfassen wohl nur noch die Spätzeit der Entwicklung, die ins frühe 13. oder ins 12. Jh. zurückgehen könnte. Der Burgplatz lässt durchaus auf eine gewisse Bedeutung der Familie rückschließen, die urkundlich nicht zu erfassen ist. 1358 wird Burg Fischerbach als "Burgstall" genannt. Die Ramsteiner nahmen ihren Wohnsitz auf einem Hofgut.
Im Breisgau sind sie Lehnsleute der Schwarzenberger, des Klosters Waldkirch und der Markgrafen von Hachberg. Die Familie stirbt kurz nach 1419 mit Volmar von Fischerbach aus. (Heiko Wagner)

Bauentwicklung:

Nichts bekannt. (Heiko Wagner)

Baubeschreibung:

Der Burghügel aus verwittertem Gneis erhebt sich bis zu 40/45 m über dem Bach (Rechtgraben). Die Kernburg besteht aus einer ovalen Kuppe. Es sind obertägig keine Mauerreste erhalten. Das Areal wird als Wiese genutzt. Das Burgplateau erstreckt sich in Ost-West-Richtung. Es ist etwa 30 m lang und etwa 25 m breit. Etwa 3-3,5 Höhenmeter tiefer läuft eine bis zu 19 m breite Terrasse um. Dabei könnte es sich um eine zwingerartige Unterburg/Vorburg gehandelt haben, in der auch der Aufgangsweg verlaufen sein könnte. Hier könnte sich jedoch auch ein verfüllter Graben mit Vorwall verbergen, der beim Verfüllen zur Terrasse geworden sein könnte.
Die Zugangslösung ist nicht ganz klar erkennbar, da auch mit jüngeren Planierungen und Rampen für landwirtschaftliche Zwecke zu rechnen ist. Der alte Zugang könnte die Terrasse/Unterburg im Nordwesten betreten haben, oder er lief über eine Rampe am Südhang des Burghügels.
Auf dem Sattel im Westen erstreckt sich außer der Wiese heute der Hausgarten. Dieser Bereich könnte ein flacher Halsgraben oder eine Vorburg gebildet haben. Zum heutigen Wohnhaus hin ist am Südhang ein gebogen verlaufender Graben sichtbar, vielleicht der ehemalige Halsgraben, oder ein Teil der Zuwegung. (Heiko Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Nur eine Begehung. Sie erbrachte wenig Keramik des Mittelalters und der Neuzeit, klein zerscherbt und schlecht erhalten. (Heiko Wagner)