EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Romburg

Geschichte:

Von den Herren von Wolfach kam das Wolftal Ende des 13. Jhs. an die Fürstenberger (die Erbtochter Udilhild hatte Graf Heinrich von Fürstenberg geheiratet), dann an die Geroldsecker. In ihnen will man die Gründer der Burg sehen, da sie einen Mittelpunkt für diesen fern ihrer sonstigen Burgen gelegenen Herrschaftsteil benötigten (um 1300). Die Burg Romberg wird bei der Aufteilung der Geroldsecker "Oberen Herrschaft" 1301 nicht genannt. Falls sie nicht vergessen wurde (was eher unwahrscheinlich ist), dann wurde sie zwischen 1301 und 1309 erbaut. Es wird vermutet, dass die Geroldsecker überhaupt erst die Aufsiedlung des Tales betrieben. Aufgrund des Vorkommens von romanischen Flurnamen und der Nähe zum durch die Römer als Straße erschlossenen Kinzigtal ist das jedoch nicht wahrscheinlich. Die Burg war mit einem Vogt besetzt, zeitweise war sie auch Witwensitz. Zur Teilherrschaft Romberg gehörten das Wildschapbachtal, Schapbach und St. Roman. 1467 wurde Diepold II. von Geroldseck durch den Bischof von Straßburg mit der Burg belehnt. 1472 erfolgt eine Verpfändung an Hans Mollenkopf vom Ryse. Er durfte Bauarbeiten bis 100 Gulden vornehmen, die er auf die Pfandsumme schlagen durfte. Aus dem Jahr 1492 liegt eine Rechnung für Reparaturarbeiten vor: es wurden 14.200 Schindeln und 11.700 Nägel angefertigt; das "rinthus" wurde neu eingedeckt. Arbeiten erfolgten auch an Brücke und am Burgbrunnen.
Durch Fehden Diepolds I. und die Einnahme und dauerhafte Besetzung der Burg und Herrschaft Geroldseck verschuldeten sich die Geroldsecker. Sein Sohn Gangolf trat daher 1499 (oder eher 1490 ?) die Herrschaft Romberg an Graf Wolfgang von Fürstenberg ab. Ein Urbar des Grafen Wolfgang von Fürstenberg aus dem Jahre 1493 nennt u.a. 21 Höfe und Gütlein im Wolftal sowie weitere Höfe in anderen Tälern. 1503 wird noch ein Vogt zu Romberg erwähnt.
Die Burg wird 1309 "vesti zú Rumberg", 1315 "Ruwenberg die veste", 1467 "burg gnant Rüwenberg", 1472 Herrschaft "Rumberg mit dem schloss" und 1499 "schloß Romberg" und 1541 "Romburg" genannt. Die Burg wurde 1492 gründlich erneuert, doch schon 1541 wird sie "Burgstall Romberg" genannt. Wann die Burg genau aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. 1788 ist die Ruine schon weitgehend abgeräumt, 1860 baute man aus den letzten Steinen ein Landhaus auf dem Schmiedsberg. (Heiko Wagner)

Bauentwicklung:

Nichts bekannt. (Heiko Wagner)

Baubeschreibung:

Im oberen Wolftal, an der Mündung des Wildschapbachtals, befand sich die Romburg. Ein Ausläufer des "Kupferberges" zieht nach Osten zum Talgrund hin und bildet einen Sporn (400 m ü.NN). Der Untergrund besteht aus verwittertem Granit. Auf der nordwestlichen Talseite erhebt sich ein etwa 8 m hoher Hügel. Seine Gesamtform ist von außen nur schwer zu ermitteln; nach Fautz ist die Form quadratisch. Seine Skizze erinnert etwas an die spätmittelalterlichen Niederungsburgen und Weiherhäuser. Vielleicht wurde diese gewohnte Bauform auf diese niedrige Anhöhe übertragen, was die angenommene Bauzeit "um 1300" zusätzlich unterstützen würde.
Der Burghügel trug vor Jahrzehnten noch einen Garten und ist jetzt als Weide eingezäunt und mit Gras bewachsen. Nach Westen ist der Burghügel durch einen Halsgraben von etwa 30 m Breite und 5 m Tiefe abgetrennt. An Mauerwerk sind heute nur am Hang des Burghügels einige Bruchsteinmauern zu sehen. Sie könnten auch als Stützmauern des Hanges und Gartens gedient haben; sie bestehen aber wohl aus Spolien der Burg. Das Burgplateau ist nur etwa 20 x 20 m groß. Das in der alten Literatur erwähnte Mauerwerk und der außerhalb gelegene Keller wurden bei der kurzen Begehung nicht gesehen. Der Keller befindet sich außerhalb des Halsgrabens hinter einem Haus; vielleicht bestand hier eine kleine Vorburg, bevor der Hang nach Westen weiter ansteigt. (Heiko Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Eine Begehung des abgezäunten und dicht mit Gras bewachsenen Geländes erfolgte nicht.