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Au i. Breisgau

Geschichte:

Erstnennung 1344 "ze Ouwe bi der Burg". Andere Nennungen einer "Burg ze Obhusen" in derselben Quelle 1344 und später dürften nicht auf Au, sondern womöglich auf eine andere Stelle nahe des Schönberggipfels zu beziehen sein.
Im Dez. 1111 schenkte ein Heinrich von Au einen Hof, Haus und andere Besitztümer an das Kloster St. Peter und wirkte auch noch am selben Tag als Urkundenzeuge einer Schenkung. Zwischen 1152 und 1186 schenkte Liutfried von Au einen Weinberg und eine Wiese an das Kloster St. Peter. Die Schenkungen an das zähringische Hauskloster und die Zeugenschaft deuten an, dass es sich um zähringische Ministeriale handelt. Weitere Herren von Au treten bis ins späte 14. Jh. auf. Die in der heimatgeschichtlichen Literatur erwähnten Burgnennungen der Jahre 1480 und 1580 ließen sich bisher nicht verifizieren.
Der in der älteren Literatur (noch 1986) oft behauptete Zusammenhang mit dem Minnesänger Hartmann von Aue lässt sich ebenfalls nicht verifizieren (eher nach Obernau, Stadt Rottenburg, Württemberg gehörig).
Die in der Mitte und der 2. Hälfte des 15. Jhs. auftretenden Teilherren des Dorfes (diverse Schnewlin, Jakob von Bolsenheim) lassen sich nicht eindeutig mit der Burg in Verbindung bringen. (H. Wagner)

Bauentwicklung:

Nichts bekannt. (H. Wagner)

Baubeschreibung:

Spornlage (sog. "Buck", jedoch nicht auf Karte bezeichnet) mit Viehweide nordöstlich des unteren Burghofes. Der recht kleine Sporn springt nach Nordosten vor. Die für die Kernburg anzunehmende Fläche ist etwa 25 m lang und 11 m breit und reicht am besten für einen Turm aus. Die ältere Literatur erwähnt für 1862 einen Graben und Mauerreste. 1887 wird berichtet, dass vor einigen Jahren Mauerwerk gesprengt wurde. Aufgrund der Härte des Mauerwerks hatte man es zeitweise offenbar aufgegeben, leider jedoch nicht für immer. Der noch anfangs des 20. Jhs. zu sehende Graben ist inzwischen verfüllt. Es deutet sich nahe dem Hofgebäude eine schwache Vertiefung mit lockerer Erde, Steinen, Mörtel und Ziegelstücken an. Offenbar hat sich hier der in der älteren Literatur erwähnte Graben befunden, der inzwischen fast völlig verfüllt ist.
Gesteinsstücke, kleine Ziegelstücke und Kalkmörtel zeigen die ehemalige Bebauung an.
Wo der untere Burghof steht, ist eine Vorburg anzunehmen. Die Spornlage könnte direkt am westlichen Ende des Hofes im Bereich der heutigen Hofzufahrt mit einem weiteren Graben gesichert gewesen sein.
Etwa 150 m weiter westlich befindet sich auf dem Höhenrücken ein Hof; auch bei ihm dürfte es sich um einen ehemaligen Wirtschaftshof der Burg handeln. (H. Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Eine Begehung auf dem Burgareal, eine weitere am Hang unterhalb der Burghöfe. Aufgrund der geringen Aufschlüsse liegen nur wenige Funde vor. Unterhalb des Hofes (ehemals Vorburg?) trat vor allem spätmittelalterliche und auch neuzeitliche Keramik auf. Eine kleine Wandscherbe gehört evtl. ins 12. Jh.
Von der Burgstelle selbst stammen drei klein zerscherbte, hoch- bis spätmittelalterliche Wandscherben. (H.W.)