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Bürgle bei Bickensohl

Geschichte:

Die Ortsgeschichte und ein Streit um die ehemals wichtige Kirche von Bickensohl kann hier nur gestreift werden. Eine Burg ist zur Zeit ihres Bestehens nirgends erwähnt. Um die Ortsherrschaft stritten sich im frühen 14. Jh. die Üsenberger und die Falkensteiner. Ein Schiedsspruch 1321 erkannte den Falkensteinern die Ortsherrschaft zu. 1407 wurde das Dorf an Hanmann Schnewlin von Landeck und Jakob von Weisweil verkauft. Es folgten die Herren von Staufen und die Markgrafen von Baden.
Angeblich gibt es keinerlei Benennungen nach Bickensohl und keinen Ortsadel. Kindler v. Knobloch verzeichnet jedoch einen Cunrat von Bichesol für das Jahr 1309 als Zeuge einer Urkunde der Stadt Breisach. Eine Schwester Else von Bickensohl wird 1348 als Klosterfrau zu Wonnental genannt. Hier hätte man vielleicht einen möglichen Anhaltspunkt für die Bewohner der Burg. Seit wann und wie lange sie dort saßen und wessen Ministerialen sie waren, bleibt jedoch offen. (Heiko Wagner)

Bauentwicklung:

Nichts bekannt. (H. Wagner)

Baubeschreibung:

Poinsignon beschreibt im 19. Jh. "ein kleines Rebstück, das am Wege von Bickensohl nach Achkarren, ungefähr 150 Schritte vom ersteren Ort entfernt, terrassenartig sich zwischen zwei tief eingeschnittenen Hohlwegen erhebt" und den Flurnamen "Bürglin" trage. Auch Beraine des Klosters St. Peter kennen in Bickensohl 1551 und 1663 ein "Bürglin" und "uff dem Bürgle". Ebenso kennt der Berain des Spitals von Breisach 1556 und 1669 "2 manh. Reben, das Bürglin genannt". Die Bezeichnung taucht auf den Landkarten nicht auf, doch ließ sich die Stelle vom Verfasser durch Begehungen und Kartenstudium gut lokalisieren. Es handelt sich um eine Spornlage, die hinten (im Westen) stark überhöht ist. Das Gelände ist stark durch den Weinbau und durch den nördlich unterhalb gelegenen Friedhof verändert. Poinsignon gibt im 19. Jh. noch zwei tiefe Hohlwege an, die heute noch vorhanden sind und den Sporn im Norden, Westen und im Südosten begrenzen. Ein im Südwesten anzunehmender Halsgraben ist verfüllt und planiert. Eine Böschung, die nach oben zur nächsten Weinbergterrasse überleitet, könnte noch die äußere Flanke anzeigen. (Heiko Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Zwei Begehungen. Das Gelände ist durch Weinbau planiert und umgestaltet. Nur eine Bodenscherbe etwa des 13./14. Jhs., die übrigen Keramikfunde sind jünger und durch Düngung (Scherbenschleier) dorthin gelangt. Ein winziges Stück Kalkmörtel und einige Ziegelstücke sind erste Hinweise auf Baureste. (H.W.)