EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Kranzenau

Geschichte:

Anfang des 14. Jhs. wird unter "In Schafhusesen" und "ze Betzingen bi der burk" ein Grundstück genannt. Da die Burg Kranzenau auf der alten Gemarkungsgrenze liegt, bezieht sich diese Notiz vielleicht auf sie. Die erste sichere Erwähnung "Conrat Koczen sloss Kranczenouwe" gehört ins Jahr 1428. Im Hochberger Berain von 1567 wird eine "Burg uff den Stegmatten" erwähnt.
Die Freiburger Familie von Kotz, eine Linie der Snewlin, besaß die Burg seit 1399 (Lehensbestätigung durch Herzog Leopold IV. von Österreich). Seit 1412 führte Dietrich Kotz den Namen "von Kranzenau". Er war Ratsmitglied und auch Bürgermeister von Freiburg. Die Familie besaß die Burg bis zu ihrem Aussterben Ende des 16. Jhs. Die behauptete Zerstörung im Bauernkrieg 1525 lässt sich nicht verifizieren, da sie 1567 als "Burg" und eben nicht als "Burgstall" erscheint. (Heiko Wagner)

Bauentwicklung:

Über die Bauentwicklung ist nichts bekannt. (Heiko Wagner)

Baubeschreibung:

Die in der frühen Neuzeit abgegangene Burg ist nur auf einem historischen Plan abgebildet und dadurch ungenau lokalisiert. Sie lag ehemals in den Wiesen zwischen dem heutigen Riedkanal und dem Mühlebach. Der Ungenauigkeitsbereich umfasst daher mehrere hundert Meter. Das in Frage kommende Gelände in der Niederung etwa südöstlich des Ortsteiles Oberschaffhausen ist großflächig durch große Hallen einer Firma (Peguform) überbaut. Im Boden könnten durchaus, wie im Fall von Vörstetten, noch die verfüllten Gräben oder irgendwelche tiefreichenden Fundamente erhalten sein. Bei eventuellen Umstrukturierungen und neuen Bebauungen auf dem Areal besteht durchaus noch die Chance, davon etwas zu erfassen.
Im 19. Jh. sah man noch Überreste. Bei der Überbauung in den 1960er Jahren wurde vom Baggerfahrer noch Mauerwerk im Boden gesichtet. (Heiko Wagner)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine Untersuchungen. Mauerwerk bei Überbauung beobachtet.- Eine archäologische Grabung aufgrund eines Luftbilds erfasste im Gewann "Steinmatten" hallstattzeitliche Grabhügel, jedoch nicht die Burg. (H.W.)