EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Oeding

Geschichte:

Die ersten bekannten Besitzer der Burg waren die Herren von Bermentvelde (Barnsfeld, Berntvelde), ein Seitenzweig der Familie von Lohn. Johann von Bermentvelde verkaufte 1353 seinen Haupthof Oeding im Kirchspiel Südlohn mit Mühle, Burg, Gebäuden, Fischteichen und Zubehör an Bischof Ludwig II. von Münster, der ihn umgehend wieder mit der Burg belehnte. Um 1371 wurde die Burg in einer Auseinandersetzung mit aufständischen Rittern durch den Münsteraner Bischof Florenz von Wevelinghoven erobert und zerstört. Anschließend ging sie als Lehen an Johann von Gemen, der sie wieder aufbauen ließ und die Burgfreiheit anlegte, aus der sich der heutige Ort Oeding entwickelte. Um 1470 fiel die Burg durch Heirat an die Herren von Viermund. 1554 wurde die Burg durch Ambrosius von Viermund aus dem Lehensverhältnis herausgekauft. Um 1650 kam die Burg an die Herren von Keppel. Nach deren Aussterben 1720 gelangte die Burg in den Besitz der Familie von Mulert, die sie 1839 verkauften. 1859 kaufte die Burg die Familie Pass, in deren Besitz sie sich seitdem befindet. (S. Eismann)

Bauentwicklung:

Wahrscheinlich hatte die Burg ursprünglich die Gestalt einer Motte und wurde beim Wiederaufbau Ende des 14. Jhs. zu einer rechteckigen Ringmauerburg im Kastelltyp umgeformt. Die Burggräben wurden 1854 zugeschüttet und im weiteren Verlauf des 19. Jhs. auch die meisten Gebäude abgerissen. Der heute bestehende Turm entstand nach seinen Bauformen frühestens in der 2. Hälfte des 15. Jhs. Im 18. Jh. wurden von dem ursprünglich fünfstöckigen Turm die drei mittleren Geschosse zu zweien zusammengefasst. 1935 erfolgte die Wiederherstellung des alten Zustandes. 1979 wurde der alte Bergfried mit dem ehemaligen Verlies in einen modernen Hotelneubau integriert. (S. Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg lag ursprünglich auf zwei Inseln in einem gemeinsamen Hausteich. Von der quadratischen Hauptburg ist nur noch ein alter Rundturm vorhanden, der ursprünglich an der Südwestecke stand. An ihm befinden sich noch Ansatzpunkte von hohen Schildwänden. Das zwölfeckige oberste Turmgeschoss kragt auf Steinkosolen über einem Spitzbogenfries vor und ist mit Schießscharten und Geschützpforten ausgerüstet. Östlich neben dem Turm stand einst das Herrenhaus, dessen Fundamente in dem modernen Neubau stecken. Auf der ältesten Abbildung aus der Zeit um 1600 besitzt es einen Stufengiebel und Fialenpfeiler. Mit dem Torhaus der Freiheit ist durch eine Palisade ein Gebäude verbunden, das vermutlich die Kapelle darstellt. Auf einem Grundriss von 1680 sind Vor- und Hauptburg fast durchgehend von Gebäuden umgeben, in deren Lücken Schildmauern stehen. Die Schlinge umfließt die Burg im Süden, eine Umflut auf den anderen Seiten. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine.