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Pröbsting

Geschichte:

Die um 1221 erstmals genannte Anlage war ursprünglich Probsteigut des Stiftes Vreden. Die Besitzer gehörten zu einer Seitenlinie der Edelherren von Gemen. 1345 erhielt Goswin von Gemen vom Münsteraner Bischof Ludwig von Hessen die Erlaubnis, auf dem Gut ein Steinwerk zu bauen. Im Gegenzug wird es zum Offenhaus für den Münsteraner Bischof erklärt. Nach dem Tode Goswins wird sein Sohn von der Vredener Äbtissin mit den Gütern belehnt. Da die späteren Herren von Gemen gen. Pröbsting über ihren Besitz frei verfügen konnten, muss das Gut zu dieser Zeit Eigenbesitz geworden sein. Nach dem Aussteben des Geschlechts 1559 ging das Haus in den Besitz der Herren von Willich über. 1714 kam es durch Heirat an Georg Benhard von Keppel zu Öding. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jhs. folgten die Besitzerwechsel in rascher Folge. (S.Eismann)

Bauentwicklung:

Das Herrenhaus kann im Kern mit dem nach 1345 errichteten Steinwerk durchaus identisch sein und ist auf jeden Fall vor dem 16. Jh. entstanden. Es wurde mehrfach umgebaut und ergänzt, zunächst im 17. Jh. und zuletzt 1930. (S.Eismann)

Baubeschreibung:

Das frei im Wasser gelegene Herrenhaus und die westlich von ihm gelegene Vorburg lagen in einem gemeinsamen Hausteich, der von einem rechteckigen Wall mit breitem Außengraben umgeben war. Das nördliche Grabenteilstück wird durch die Bocholter Aa gebildet. Die Vorburg wurde später nach Westen verlängert. Das Herrenhaus besteht im Kern aus einem Rechteckbau aus Ziegeln mit Werksteineckquadern. Später wurde es nach Norden zu einem Quadrat mit ca. 20 m Seitenlänge erweitert. Im Süden befindet sich ein Kapellenanbau als Ersatz für eine abgebrannte ältere Kapelle. Der Viehstall im Osten der Vorburg ist in neuerer Zeit zur Aa hin verbreitert worden. Die weiteren Gebäude auf der Vorburg sind ein Torhaus, eine Remise und im Südwesteck ein vorspringender quadratischer Turm aus Backsteinen. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine.