EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Kretier

Geschichte:

Keine historischen Angaben bekannt. (S. Eismann)

Bauentwicklung:

Auf dem Areal einer befestigten Flachsiedlung des 9./10. Jhs. wurde wahrscheinlich im 11. oder beginnenden 12. Jh. ein Turmhügel angelegt. Die Toranlage kann dendrochronologisch in das Jahr 1117 datiert werden. Die Aufgabe der Burganlage erfolgte wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 12. Jhs., denn bei den Grabungen wurde ein angekohlter Baumstamm mit der dendrochronologischen Datierung in das Jahr 1152 geborgen. Der Nordteil des Geländes wurde um 1880 eingeebnet. (S.Eismann)

Baubeschreibung:

Der nördliche Teil des ursprünglichen Burggeländes wurde um 1880 eingeebnet, wobei der hier gelegene Turmhügel und der ihn umgebende innere Gräftenring vollständig zerstört wurden. Erhalten ist der südliche Teil der Anlage, eine mit Wall und Graben umgebene Fläche von ca. 70 x 160 m, sowie ein Teil des mittleren, ursprünglich den Turmhügel kreisförmig umgebenden Wall- und Grabenrings. Die Gesamtanlage soll 14 ha groß und von einem 5 m breiten und 1,50 m tiefen Graben umschlossen gewesen sein. Der Graben war auf beiden Seiten von Wällen begleitet gewesen, wobei auf dem Inneren eine Palisade stand. Zum Burghügel führte ein aufgeschütteter Damm, der an seinem Ende in einem Kammertor mündete.
Beobachtungen aus der Zeit um 1900 sprechen von zwei Hügeln von 18 und 22 m Durchmesser. Der größere Hügel im Osten war auf seiner Nordostseite von 5 Wällen in Viertelkreisbögen mit dazwischen liegenden Gräben geschützt. Die innere, ca. 2,5 ha messende Vorburg war durch einen Quergraben zweigeteilt und von einer äußeren, ca. 1 ha großen Vorburg im Süden, Osten und Westen umschlossen. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Um 1900 wurden heute verschollene Lesefunde getätigt, deren Beschreibung eine Datierung in das 9. - 11. Jh. vermuten lässt. Bei Grabungen wurde 1953 und 1956/57 auf der Vorburg ein Holzgebäude freigelegt, das über einem Grubenhaus des 8./9. Jhs. Lag. Außerdem wurde ein Backofen ergraben. (S.Eismann)