EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Werth bei Isselburg

Geschichte:

Vermutlich war die Burg bereits im 13. Jh. Stammsitz der erstmals 1260 erwähnten Familie Werth. 1311 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Hauses als Lehen und Offenhaus des Bischofs von Münster. Im selben Jahr kaufte der Ritter Heinrich von der Lecke den Adelssitz. 1316 wird die Burg als "castrum" bezeichnet. Nach dem Aussterben des Mannesstammes dieser Linie kam die Burg 1344 an Hubert von Culenburg. Ab 1489 war die Burg wegen der Verschuldung des Geschlechts an wechselnde Herren verpfändet. 1504 starben auch die Culenburg im Mannesstamme aus und die Burg gelangte an die Herren von Palant. 1639 ging die Burg im Erbgang an die Grafen (ab 1682 Fürsten) von Waldeck über. 1709 wurden Schloss und Stadt an den Fürstbischof von Münster verkauft. Nach der Säkularisierung kam Werth 1803 an die Fürsten zu Salm-Salm und 1815 an Preußen. (S.Eismann)

Bauentwicklung:

Nach dem Bau der ersten Burganlage im 13. Jh. erfolgte ein Ausbau durch Johann von Culenburg (1394-1422). 1688 wurde das Schloss renoviert und ein Flügel neu aufgeführt. 1690 folgte ein Neubau der Vorburg. Bis 1690 wurden Haupt- und Vorburg grundlegend renoviert. In einem Grundriss von 1764 ist in einem 1740 noch als Saal bezeichneten großen Raum eine Kirche eingetragen. 1886 wurde das Schloss abgebrochen und eine katholische Kirche auf den Bruchsteinfundamenten des Schlossostflügels errichtet. (S.Eismann)

Baubeschreibung:

Von der 1866 niedergelegten Wasserburg, an deren Stelle sich heute eine Kirche erhebt, haben sich keine Reste erhalten. Die Burg war eine zweiteilige Anlage mit Vor- und Hauptburg sowie weitläufigem Gräftensystem.
Nach einem Grundriss von 1740 bestand das Schloss aus einer im Nordwesten offenen Vierflügelanlage mit jeweils einem Rundtturm an der Südost- und Südseite. Den nördlichen Abschluss des Westflügels bildet ein großer Eckturm. Im Osten befindet sich die Vorburg mit einem dreiflügeligen Wirtschaftsgebäude. Die Gräften sind zu diesem Zeitpunkt schon teilweise verfüllt. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1983-1985 fanden auf dem Gelände der Hauptburg um-
fangreiche archäologische Ausgrabungen statt. (S. Eismann)