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Darfeld

Geschichte:

Die ältesten urkundlichen Nachrichten über Darfeld reichen in das zwölfte Jahrhundert zurück, als Cesarius und Regenmundus de Darvelthe Besitzer des Hauses waren. Im Erbgang ging der Besitz um 1600 an den Ritter Jobst von Vörden. Nachdem dieser das Schloss Darfeld an seinen Bruder Johann Heinrich übertragen hatte, wurde es bereits 1651 wegen Überschuldung an Graf Adrian von Flodorf verkauft. Nach einem Streit mit dem Bischof Christoph Bernhard von Galen, in dessen Verlauf sogar ein Bote des Bischofs erschossen wurde, konnte der Graf die Kaufbedingungen nicht mehr erfüllen und überließ das Gut dem Bischof. 1680 ging das Schloss an die Droste zu Vischerings über, die es seit 1690 bewohnen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Schloss Darfeld stellt den Torso eines sehr ehrgeiziges Projekt dar. In den Jahren 1612-1616 sollte von dem Bildhauer Gerhard Gröninger auf den Grundmauern des alten Hauses Darfeld ursprünglich ein achtflügeliger Rundbau im Barockstil gebaut werden. Wegen Streitigkeiten zwischen dem Auftraggeber, Ritter Jobst von Vörden, und dem Architekten kam nur das heutige zweiflügelige Gebäude zustande. 1767 wurde von Johann Conrad Schlaun am Südende des Parks die "Antoinettenburg", ein barockes Gartenhaus, errichtet. 1781 wurde der Ostflügel des Schlosses neu gebaut. 1866 wurde das alte Torhaus durch ein neues ersetzt. 1873 wurde die Kapelle durch einen neoromanisches Gebäude ersetzt. 1899 wurde das Schloss bei einem Brand schwer beschädigt und im Jahr 1904 durch den Architekten Hermann Schaedtler wieder aufgebaut. Dies geschah teils originalgetreu, teils unter Verwendung von neuen Elementen im Neorenaissancestil. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Aussehen des ursprünglichen Hauses Darfeld ist nicht bekannt. Die Zweiinselanlage liegt in einem großen Hausteich. Das heutige Schloss war ursprünglich als Rundbau mit acht Flügeln geplant, die sich loggienartig zum Hof mit seinen zweistöckigen Bogenhallen öffnen sollten. Gebaut wurden davon nur zwei Flügel. Der östliche wurde 1781 durch ein schlichtes Herrrenhaus mit Mittelrisalit ersetzt. Der südwestliche Galeriebau besteht aus zwei Flügeln, denen nach Norden eine zweigeschossige Laube vorgelagert ist. Den nördlichen Abschluiss bildet die Kapelle. Im Winkel zwischen den Flügeln liegt die Durchfahrt. Vor jedem Flügel liegen sechs zweigeschossige Rundbogenstellungen. Auf der Vorburg steht ein Torhaus und ein Wirtschaftsgebäude aus Bruchstein.
Ein Wirtschaftshof der Barockzeit befindet sich im Westen außerhalb der Gräben. Im Süden liegt eine große von Gräben eingefasste Grabenanlage. (Stefan Eismann)