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Holtfeld

Geschichte:

Schloss Holtfeld wurde erstmals 1350 in einem Osnabrücker Lehnsregister erwähnt. Es war im Besitz der auf Burg Ravensberg ansässigen Herren von Todrank. Als das Geschlecht 1497 ausstarb, fiel das Schloss durch die letzte Erbtochter an die Reichsfreiherren von Wendt, die das Schloss bis 1863 bewohnten. Bis 1936 folgten häufige Besitzerwechsel. Zunächste gehörte es den Grafen Marchant-Ansembourg, dann wurde es von den Grafen von Galen erworben, denen jedoch die finanziellen Mittel zur Instandsetzung fehlten. Daher bewohnten mehrere Pächter das Gebäude bis es an den Grafen zu Korff-Schmising zu Tatenhausen veräußert wurde.
In den 1930er-Jahren war das Gebäude stark verfallen und wurde nicht mehr bewohnt. Nach der Renovierung zog 1936 eine Führerschule für die Landwirtschaft ein. Das Schloss erfuhr unterschiedlichste Nutzungen als Lungenheilstätte und bis 1977 als Hotel. Heute befinden sich in den Nebengebäuden Eigentumswohnungen und im Schloss Büros, Ausstellungsräume sowie Wohnungen. (H.Tausendfreund)

Bauentwicklung:

Die bauliche Entwicklung der spätmittelalterlichen Vorgängeranlage des Schlosses Holtfeld konnte bislang noch nicht rekonstruiert werden. In der Zeit von 1599 bis 1602 wurde das Schloss im Renaissance-Stil erbaut. Das einflüglige Hauptgebäude hat zwei Ziergiebel mit Voluten und einen quadratischen Eckturm. Die Hauptsteingliederungen sind verputzt. Die Fenster sind ein- bis dreiteilig. Das innere Torgebäude wurde 1632 errichtet, das Portal ist rundbogig und mit Quadern eingefasst. Das äußere Torhaus ist von 1705, das Portal wird von einem Korbbogen geziert und trägt ein Wappen. Die Wirtschaftsgebäude der Anlage sind Fachwerkbauten von 1660. Die zweijochige gewölbte Schlosskapelle befindet sich im Hauptgebäude. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gestaltete man die Anlage um. (H.Tausendfreund)

Baubeschreibung:

Zur Baugestalt und zum Grundriss der mittelalterlichen Vorgängeranlage liegen bislang keine gesicherten Erkentnisse vor. Das 1599 erbaute Herrenhaus schmücken zwei Volutengiebel und vier Fenster mit Kreuzrahmen und Bogen, die im Weserrenaissancestil gestaltet sind. Im Nordwesten befindet sich ein Konsolenerker und im Südwesten ein quadratischer Turm. Ein Steinkamin mit hölzernem Baldachin und ein kunstvoll gestaltetes Treppenhaus gehören zur Innenausstattung. Weitere bauliche Veränderungen erfolgten im 18. Jahrhundert. (H.Tausendfreund)