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Blessem

Geschichte:

Aus der frühesten bekannten historischen Quelle geht hervor, dass Ludevicus von Bledisheim 1371 die Burg Blessem durch den Kölner Erzbischof zum Lehen erhielt. Die nächste urkundliche Erwähnung stammt erst aus dem Jahr 1581, darin wird Wilhelm Scheiffart von Merode zu Bornheim als Eigentümer der Burg genannt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts gelangte der Kölner Bürger Simon Bagen in den Besitz des Anwesens, der es aber bereits 1611 an Adam von Hambroech und seine Frau Catharina von Spieß verkaufte. Zwar wurde das Gut im Kaufvertrag als Adelssitz ausgegeben, doch besaß es die damit verbundene Landtagsfähigkeit nicht, sodass die Familie von Hambroech sich bis 1696 vergeblich um dieses Privileg bemühte, bevor sie den adeligen Hof schließlich an das Kölner Dominikanerkloster verkauften. In Folge der Säkularisation erwarb der Kölner Getreidehändler Meyer 1802 die Anlage und ließ sie zum Sommersitz umbauen. (Hans-Jürgen Greggersen)

Bauentwicklung:

Über die bauliche Entwicklung der mittelalterlichen Anlage liegen keinerlei Untersuchungen und Erkenntnisse vor. Am Verlauf der trockengefallenen Wassergräben lässt sich noch die ehemalige Zweiteiligkeit der Anlage aus Vor- und Hauptburg erkennen. Während sich vom vormaligen Herrenhaus keine Spuren erhalten haben, entwickelte sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts aus der Vorburg ein Gebäudekomplex aus Wohn- und Wirtschaftsbauten. (Hans-Jürgen Greggersen)

Baubeschreibung:

Über das Aussehen der mittelalterlichen Burg ist nichts bekannt. Die heutigen Gebäude auf dem Gelände der früheren Vorburg entstanden etwa ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in historisierendem Stil mit Renaissance-Elementen wie Volutengiebeln, Erkern, einem auf Konsolen auskragenden Obergeschoss in Fachwerkbauweise oder einem Turm mit Schweifhaube von einem durchaus reizvollen Erscheinungsbild. (Hans-Jürgen Greggersen)