EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Xanten

Geschichte:

Aus einer Urkunde des Jahres 866 ist ersichtlich, dass es um den Xantener Dom zwei Besitzbereiche gab: den des Erzbischofs und des Stiftes. Im Jahre 1143 wird erstmals die Burg im "oppidum Xanctensi" erwähnt, 1389 ein "castrum" des Erzbischofs, 1459, nachdem die Stadt 1444 endgültig in den Besitz der Vögte der Grafen von Kleve übergegangen war, schließlich "ein slot". Die räumliche Trennung von Bischofsbesitz und Stift hat bis ca. 1300 bestanden. Burg und Stift umzog seit dem 10. Jh. ein Graben, der um 1389 erneuert wurde. Eine Brücke über den Graben führte im Süden zum Michaelstor. Der Ort fungierte als erzbischöfliche Münzstätte und wurde 1228 von Erzbischof Heinrich von Müllenark zur Stadt erhoben. 1692 wurde die ehem. bischöfliche Burg zerstört. (E. Nieveler)

Bauentwicklung:

Vermutet wurde aufgrund von Erdaufschüttungen die Errichtung der erzbischöflichen Burg westlich des Doms auf einer früheren Motte, was durch die Grabungen jedoch nicht erhärtet werden konnte. Erwiesen ist jedoch der Bau über einem Friedhof, der bis zum 10. Jhd. Belegt wurde. Das Gelände wurde vor dem Bau der Burg planiert. Erhalten ist nur eine nachmittelalterliche Backsteinmauer mit älteren Baumaterialien von der Umgrenzung der Immunität. Der vollständige Abbruch der Burg bis in die Fundamente hinein im Jahre 1692 konnte archäologisch durch eine Schuttschicht nachgewiesen werden. Zahlreiche Mauern waren daher nur durch Ausbruchsgruben nachweisbar. Den Kern der Anlage bildete ursprünglich ein langgestrecktes Gebäude von 27 m Länge und 21 m Breite, dessen Grauwackemauern ca. 2,20 m breit waren. Der Burgturm war von einem schmalen Freiraum umgeben. Der gesamte Burgbereich wurde von einer Mauer bestehend aus Grauwacken, Tuff und vereinzelten römischen Ziegeln begrenzt, deren Fundament an der Südseite 2,80 m breit war. (E. Nieveler)

Baubeschreibung:

Erhalten sind im Norden und Westen der Immunität eine Feldbrandsteinmauer des 14./15. Jhds., die Baumaterial wie etwa Grauwacke, Sandstein und Tuffstein aus vermuteten älteren Bauten aufweisen. (E. Nieveler)

Arch-Untersuchung/Funde:

Zahlreiche Untersuchungen seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute andauernd, insbesondere zur Klärung der Baugeschichte von Dom und Stiftsgebäuden.