EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Horstmar

Geschichte:

Der Ursprung der Burg liegt im Dunkeln, dürfte aber schon deutlich vor ihrer Ersterwähnung 1154 liegen. Die Edelherren von Horstmar, die wahrscheinlich ein Zweig des Adelsgeschlechts von Holte waren, sind urkundlich erstmals 1092 als Lehnsleute der Grafen von Cappenberg bezeugt. Unter den Herren von Horstmar ragt der Kreuzritter und Diplomat Bernhard der Gute heraus. Durch Heirat gelangte die Burg an den Grafen Friedrich von Rietberg, der nach Auseinandersetzungen die Lehnshoheit des Bischofs von Münster anerkennen musste und 1269 die Herrschaft Horstmar und die Burg an das Stift Münster verkaufte. Die Burg war nun Zentrum des bischöflichen Amtes und des Gerichtsbezirkes Horstmar. Bis ins 16. Jahrhundert blieb sie ein Lieblingssitz der Bischöfe von Münster und wurde seit dem 15. Jahrhundert zur Landesfestung gegen die Grafschaft Steinfurt ausgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1635 auf Befehl des hessischen Leutnants Rabenhaupt zerstört. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Von dem Aussehen der ursprünglichen Burg ist nichts bekannt. Am Anfang des 15. Jhs. erfolgte nach dem Vorbild der übrigen Münsterschen Landesburgen ein Neubau in Form einer Kastellburg mit Seitentürmen, die zu Geschütztürmen ausgebaut wurden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt am Rand eines nach Norden und Osten abfallenden Geländerückens. Im westlichen bis nordwestlichen Bereich ist noch ein tiefer, in der Sohle schmaler Graben erhalten, an der Ostsüdostseite ein breites Wallstück, wahrscheinlich Teil eines Außenwalls. Denn die östliche Seite der Burg dürfte aufgrund der flachen Umgebung durch einen Wall zusätzlich gesichert gewesen sein. Auf der Westseite ist der anfangs erwähnte Graben als Halsgraben aus dem hier höherliegenden Geländeteil herausgearbeitet. Vermutlich ist ein Wall in diesem Bereich nicht vorhanden gewesen. Im Südbereich fehlen heute Graben und Wall, im Ost- und Nordbereich fehlen außer einem Wallstück von 20 bis 30 m Länge auch Teile des Burginnenbereichs, wahrscheinlich als Folge einer Materialentnahme. Östlich der Burggräfte befanden sich die Wirtschaftsgebäude bestehend aus Stallungen, Backhaus, Bauhaus und Brauerei. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefund eines eisernen Armbrustbolzens.