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Oldenburg bei Laer

Geschichte:

Die Wallburg ist in keinen schriftlichen Quellen erwähnt. Ebenso ist unbekannt, welche Adelsfamilie sich Befestigung und Wohnturm des "Rondeelken" erbaut hat. 1266 und damit deutlich nach dem archäologisch fassbaren Ende der Burg wird aber in Laer und Horstmar eine Adelsfamilie "von der Oldenburg" genannt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Bauentwicklung ist aus den Grabungsergebnissen nicht mit völliger Sicherheit herauszulesen. Nach dem Stand der Forschung bestand die erste Phase im Süden und Südosten aus einem Wall mit einer Außenschale aus Trockenmauerwerk, davorliegendem Spitzgraben und einem Kammertor im Süden. Im Norden und Westen ließ sich bisher nur eine einfache Wallschüttung nachweisen. Zu dieser Phase gehörte vermutlich auch die schwächer befestigte "Deelborg" im Westen. Zumindest im Westen und Süden ist diese Befestigung durch den Bau einer 1,80 - 2,40 m breiten, gemörtelten Mauer mit Zangentor verstärkt worden. Eine genaue Datierung dieser Anlage muss einer Neuauswertung der Funde vorbehalten sein, der bisher vermutete zeitliche Ansatz in das 8./9. Jh. ist nicht gesichert. Das Rondeelken besteht in seiner ersten Phase, die vermutlich ins ausgehende 9. und das 10. Jh. datiert werden kann, aus einer vor einen Erdwall geblendeten Trockenmauer. Wohl um 1000 ist diese durch eine 2,1 m breite Mörtelmauer ersetzt und die Wallschüttung erhöht worden. Außerdem wurde damals der Wohnturm erbaut. Die jüngsten Funde datieren in die 1. Hälfte des 12. Jhs. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die mehrteilige Wallburg besteht aus einer langovalen, Nord-Süd ausgerichteten Hauptanlage mit einer Ausdehnung von max. 400 x 200 m. Im Südosten liegt 40 m vor dem Hauptring ein noch 300 m langer Vorwall, der ursprünglich wohl noch weiter nach Norden reichte. An seiner Südspitze setzt ein schwächerer Wall mit Außengraben an, der nach ca. 100 m von Süden nach Westen umbiegt, wo er nach ca. 240 m ohne ersichtlichen Grund endet. Von hier führen zwei Gräbchen zum Hagenbach, der wiederum zum Nordwesteck der Hauptbefestigung führt. Der dadurch umschlossene westliche Teil der Anlage wird im Volksmund "Deelborg" genannt und ist ca. 220x250 m groß. Im nördlichen Innenbereich des Hauptrings liegt das "Rondeelken", ein kleiner, ungefähr kreisförmiger Wall von 80 - 90 m Durchmesser. Im Innern dieser Befestigung wurde ein Wohnturm von 24,7 x 19 m Grundfläche bei 2,40 m Mauerstärke ergraben. Im Innern trugen vier Pfeiler von 1,25 m Seitenlänge die Decke. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Grabungen 1908, 1956/57.