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Schöneflieth

Geschichte:

Erbaut wurde die Burg wohl durch Franco von Schönebeck, der auch unter dem Namen Schöneflieth bekannt war. 1257 wurde sie erstmals erwähnt, als dessen Sohn Dietrich von Schönebeck auf ihr saß. Da sie auf domkapitularischem Lehensgut widerrechtlich errichtet worden war, ist sie 1275 durch Bischof Everhard von Münster zerstört worden. Anschließend wurde sie in domkapitularisches Eigentum überführt. Erst am Ende des 14. Jhs. wurde sie als Zwei-Insel-Anlage neu errichtet und bis in die zweite Hälfte des 18. Jh. von Domkanonikern bewohnt, denen mit dem Besitz der Burg zugleich auch der Brückenzoll über die Ems zustand. Aufgrund mangelnder Nutzung war die Burg zum Schluss völlig verfallen. Die Einzelbauten wurden zwischen 1778 und 1812 verkauft und bis auf die Fundamente abgetragen. Vermutlich nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde südlich des Brückenkopfes an der Ems ein Zollturm errichtet. Auch dieser wurde 1806 auf Abbruch verkauft. Im Urkataster von 1828 ist er jedoch noch als rechteckiges Gebäude mit südlichem Anbau verzeichnet. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die erste Burganlage wurde als Motte wohl in der ersten Hälfte des 13. Jhs. errichtet und 1275 zerstört. Nachdem das Gelände ca. 100 Jahre lang brach lag, wurde ab 1365 eine Zwei-Insel-Anlage erbaut. Diese hat im 16. Jh. ein neues Haupthaus und eine Kapelle erhalten. Der Verfall setzte im 18. Jahrhundert ein. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Über die ursprüngliche Motte können keine Angaben gemacht werden. Die Hauptburg der Zwei-Insel-Anlage bestand aus einer annähernd rechteckigen Insel von ca. 35 x 30 Größe. Die Außenseiten der im Westen, Norden und Osten von einer breiten, heute wasserlosen Gräfte umgebenen Burginsel sind mit teilweise noch sichtbarem Mauerwerk befestigt. Die Zuwegung erfolgt von Osten über eine in jüngerer Zeit angelegte, etwa 8 m breite Erdbrücke. Im Süden liegt der heute trockene und teilweise verfüllte Burgteich mit der nicht mehr erhaltenen Vorburg. Im westlichen Teil der Vorburg kamen bei den Ausgrabungen Fundamente eines Gebäudes aus Ziegeln und wiederverwendeten Bruchsteinen zutage. Im Norden der Vorburg ließen sich Reste eines Brückenauflagers und der Mauerbefund einer zweiphasigen Toranlage erkennen. Auch im östlichen Abschnitt der Vorburg zeigen Fundamentreste eine ehemalige Bebauung an. (Stefan Eismann)