EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Kappeln

Geschichte:

Die Burg war der Stammsitz der Ritter von Kappeln, die als Ministeriale zuerst dem Ravensburger und später den Tecklenburger Grafen dienten. 1158 werden sie erstmals als Dinggrafen der Ravensberger genannt, später auch als Freigrafen. 1202 mussten die Ravensberger nach einer kriegerischen Auseinandersetzung die Burg an die Tecklenburger Grafen abtreten, behielten sie aber als Lehen. 1225 wurde die Lehnsherrschaft nach einer erneuten, diesmal von den Ravensbergern gewonnenen Schlacht wieder aufgehoben. 1246 kam die Burg nach einem erneuten Waffengang endgültig an die Grafen von Tecklenburg. Graf Otto von Tecklenburg erklärt die Burg 1326 zum Eigentum des Ritters Hermann von Cappeln. Es scheinen aber nicht alle Anteile der Burg allodial gewesen zu sein, denn 1350 überlässt Albert von Vinke dem Johann von Kappeln einen Anteil. Durch Erbschaft nach dem Aussterben der von Kappeln im Mannesstamm kam die Burg 1380 an die Familie von Vincke. 1382 wird die Burg durch die Truppen von Bischof und Stadt Osnabrück in einer Fehde gegen die Tecklenburger Grafen zerstört und offenbar nicht wieder aufgebaut. Die späteren Eigentümer, die Familien von Korff, Cappel (nicht verwandt mit der Familie "von Cappeln"), von Lüning, von der Horst, von der Loen, von Lange, von Kalckstein, von Loe, Schulte und heute Titgemeyer saßen alle auf dem danach entstandenen Rittergut. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die mittelalterliche und früneuzeitliche Bauentwicklung können mangels archäologischer Untersuchungen und detaillierter Schriftquellen keine Angaben gemacht werden. Die Burg scheint nach ihrer Zerstörung 1382 nicht wieder aufgebaut worden zu sein. Das heutige Herrenhaus stammt aus dem Jahr 1777, besitzt aber einen älteren Kern und wurde 1862 im Renaissancestil umgestaltet. Damals wurde auch das Torhaus und das Wirtschaftsgebäude auf der Vorburg gebaut. Die Gräften um den Wirtschaftshof sind nach dessen parzelliertem Verkauf mittlerweile zugeschüttet worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Von der Gestalt und der Größe der 1382 zerstörten, mittelalterlichen Burg Kappeln ist nichts bekannt. Das heutige Haus Kappeln war ursprünglich eine Zwei-Insel-Anlage, von der die Gräften um die westlich der Hauptburg gelegenen Vorburg mittlerweile zugeschüttet sind. Das Herrenhaus ist ein eingeschossiger Dreiflügelbau mit übergiebeltem Mittelrisalit. Im Torhaus auf der Hauptinsel sind angeblich noch Reste der alten Burg integriert. Auf der ehemaligen Vorburg stehen Wirtschaftsgebäude des 19./20. Jhs. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine