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Marck bei Tecklenburg

Geschichte:

Haus Marck wird ausdrücklich erstmals 1470 genannt. Besitzer waren damals die Ritter von Horne, die aber schon 1368 ein Gelände "up de Markete" erworben hatten. Die von Horne erscheinen seit 1198 in den Schriftquellen in ihrer Funktion als Ministerialen der Tecklenburger Grafen. 1538 stirbt das Geschlecht im Mannesstamm aus, Haus Marck geht an den Oberst Georg von Holle. 1576 gelangt es im Erbgang an die von Diepenbroicks aus dem Hause Buldern bei Dülmen. Im niederländischen Freiheitskampf wird das Schloss 1599 von spanischen Truppen geplündert. 1643 fanden auf dem Schloss Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden statt. Nach dem Verkauf der Tecklenburger Grafschaft 1707 fungierte der preussische König als Lehnsherr. Seit 1803 firmiert die Besitzerfamilie nach der Heirat einer adoptierten Erbtochter unter dem Namen "von Diepenbroick-Grüter". (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die erste Burganlage dürfte von den Herren von Horne um 1400 errichtet worden sein. 1490 ist in einer Urkunde von einem älteren und einem neueren Haus Marck die Rede, es muss also kurz davor ein Neubau mit Verlagerung stattgefunden haben. Das heute bestehende Haus wurde ab 1562 im Weserrenaissancestil errichtet. Nach Einsturz eines Eckturms im Jahre 1754 verlor der Bau die oberen Stockwerke samt seiner Ecktürme und wurde im barocken Stil umgebaut. Dazu gehörten auch zwei Torhäuser an der neuen Zufahrt im Westen, die nach 1828 abgebrochen wurden. Weitere Umbaumaßnahmen fanden 1870/71 statt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Haus Marck liegt an einem Übergang über den Höhenzug des Teutoburger Waldes südlich von Tecklenburg. Heute ist es eine eingeschossige, vierflügelige Anlage mit westlich vorgelagertem Wirtschaftshof. Im Nordteil des Ostflügels befindet sich ein 8,3 x 11 m großer Baukörper mit ungewöhnlich starken Mauern. Dieser stellt vermutlich den Rest eines Wohnturmes dar. Zusammen mit den Resten eines weiteren Gebäudes in der heutigen Gräfte vor dem Ostflügel bildet er vermutlich den Rest des 1490 genannten "Neuen Hauses". Die heutige Vierflügelanlage war vermutlich ursprünglich nach Osten offen. Das bis 1900 an dieser Seite außerhalb auf einem umgräfteten Erdplateau liegende Bauhaus legt nahe, dass sich dort die ursprüngliche Vorburg befand. Von diesem Gebäude ist noch eine Mauer erhalten. Weitere Baureste in diesem Bereich lassen stilistisch eine Datierung der Vorburg in die Zeit um 1500 vermuten. Eine Karte von 1723 zeigt eine weiträumige Ummauerung von Haupt- und Vorburg nach Norden hin. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine