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Borbeck

Geschichte:

Borbeck ist einer der ältesten Siedlungskerne des Essener Stadtgebietes. Schon 869 wird ein zum Damenstift Essen gehörender gleichnamiger Oberhof genannt. Er hat im 13. Jh. 30 zugehörige Unterhöfe. Die Erstnennung als Hof erlaubt keinen Rückschluss auf die Existenz einer Burg. 1227 wird der Hof dem Stift kurzzeitig entfremdet und mit Hilfe des Reichsvogtes Adolf v. Gymnich wieder dem Stift zurückgegeben. Er wird Eigentum der Äbtissin und im Laufe des 13. und 14. Jh. zur Burganlage umgebaut, die dann auch von den Äbtissinnen als zeitweilige Residenz genutzt wird. 1584 wird die Anlage stark beschädigt und 1590 durch die Spanier verwüstet. Es folgen mehrere Umbauten bis im Jahre 1650 ein Neubau der Anlage unter der Äbtissin Anna Salome v. Salm-Reifferscheidt erfolgt. Unter der Fürstäbtissin Franziska Christine v. Pfalz-Sulzbach erhält das Schloss 1744 seine heutige Gestalt. Es dient bis zur Säkularisation 1803 als Sommerresidenz der Essener Fürstäbtissinnen. Danach wird es preussische Staatsdomäne und wechselt öfter den Pächter bzw. den Besitzer. 1941 verkauft der letzte Besitzer Reichsfreiherr v. Fürstenberg die Anlage an die Stadt Essen. Sie wird heute als Kulturzentrum mit Restauration und Museum innerhalb eines Landschaftsparks genutzt. (H. Kibbert)

Bauentwicklung:

Aus dem stiftischen Oberhof des frühen Mittelalters entwickelte sich über einen Gräftenhof eine zweiteilige befestigte Wasserburganlage des Spätmittelalters, von der noch der Hausteich und der Rest der Gräften stammt. Wir kennen nicht das Aussehen der Burg des Mittelalters, doch wurden in der Gräfte an der Nordwestecke des heutigen Baues Reste eines Gitterrostes aus Holzbalken als Fundament eine Rundturmes von ca. 8-10 m Durchmesser entdeckt. Dieser ehemalige Rundturm wird auch in einem Epitaph für die Fürstäbtissin Elisabeth v. Manderscheid-Blankemheim (1588-1598) in der Borbecker Dionysiuskirche dargestellt. Ein Kernbau von 16 x 18 m Seitenlänge steckt heute noch im um fünf Fensterachsen verlängerten Schlossbau, der an der Eingangsseite von zwei quadratischen mit barocken Hauben gekrönten Türmen mit Hausteineckquadern eingefasst wird. Zwischen 1839 und 1842 wurde eine neue Vorburg angelegt, von der heute nur noch das als Galerie genutzte Gebäude steht, das zum Teil mit Schmuckelementen der Renaissance aus Schloss Horst (Besitzer v. Fürstenberg) versehen ist. Im Nordwesten steht ein quadratischer Turm mit einer Seitenlänge von 5,90 m, der in seinen Anfängen in das 15. Jh. zurückgehen kann und wohl zur mittelalterlichen Vorburg gehörte. Der Schlosspark der Anna Salome v. Salm-Reifferscheidt wurde später zum Teil in einen englischen Landschaftspark umgestaltet. (H. Kibbert)

Baubeschreibung:

Das barocke Hauptgebäude hat eine Größe von ca. 37 x 16 m. An der Eingangsseite ist rechts und links je ein quadratischer Turm von ca. 5,20 m Breite angebaut. Bekrönt wird der zweigeschossige Bau von einem Walmdach. Die Schaufassade wird durch einen Schweifgiebel akzentuiert. Über der Tür befindet sich das Wappen der Fürstäbtissin Franziska Christina Pfalzgräfin bei Rhein, das in das Jahr 1744 datiert. (H. Kibbert)

Arch-Untersuchung/Funde:

Verschiedene Untersuchungen.